27.09.2010 – 09.01.2011
19.08.2010, Berlin | In diesem Jahr feiert Berlin seine Wissenschaften: 200 Jahre Humboldt-Universität, 300 Jahre Charité, 300 Jahre Öffnung und erstes Statut der Akademie der Wissenschaften und im Jahr darauf 100 Jahre Max-Planck-Gesellschaft (früher Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft) sowie 350 Jahre Staatsbibliothek zu Berlin. Die Ausstellung „WeltWissen – 300 Jahre Wissenschaften in Berlin“ vom 24.09.2010 bis 09.01.2011 im Martin-Gropius-Bau markiert den Höhepunkt des Berliner Wissenschaftsjahres. Ein umfangreiches Begleitprogramm lädt Schulklassen ein, sich den Wissenschaften zu nähern. So auch die von der Schering Stiftung ermöglichte Veranstaltungsreihe „Wissenschaft in Verben“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Die Veranstaltungsreihe gibt Schülern mit ihren Workshops Gelegenheit, sich mit der Praxis geisteswissenschaftlicher Forschung vertraut zu machen. Die Workshops werden im Martin-Gropius-Bau vom 27.09.2010 bis 07.01.2011 angeboten. In ca. 3,5 Stunden können Schüler fünf Themenbereiche der Ausstellung „WeltWissen“ vertiefen, die spezifische Forschungspraktiken in den Blick nehmen: Experimentieren, Rechnen, Interpretieren, Visualisieren, Reisen und Sammeln.
Angesprochen sind insbesondere Leistungskurse geistes- und gesellschaftswissenschaftlicher, musischer sowie auch naturwissenschaftlicher Disziplinen. Konzipiert und umgesetzt werden die Workshops von wissenschaftlichen Mitarbeitern der Ausstellungsveranstalter sowie weiterer namhafter Berliner Forschungsinstitutionen. Die Gesamtleitung liegt bei der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, an deren erfolgreiches Format „Schülerlabor Geisteswissenschaften“ die Workshops anknüpfen. Während naturwissenschaftliche Schülerlabore Experimente in authentischer Arbeitsumgebung offerieren, geht es bei „Wissenschaft in Verben“ um eine Besinnung auf die Grundlagen, eine Reflexion über Bedingungen und Wege der Erkenntnisgewinnung, über Voraussetzungen und Ziele von Wissenschaft. Ziel der Workshops ist es, Neugierde und wissenschaftliches Interesse bei den Jugendlichen zu stärken und ihnen im Übergang zur Universität eine Orientierung in der Vielfalt der Disziplinen anzubieten.
Als grundlegende Praxis zur Gewinnung neuer Erkenntnisse nimmt das Experiment im Selbstverständnis der modernen Naturwissenschaften eine zentrale Rolle ein. Unklar bleibt jedoch oft, was das Experiment auszeichnet. Während Philosophen und Wissenschaftler seit Jahrhunderten darüber streiten, unter welchen Bedingungen aus dem Experiment gesichertes Wissen über die Natur gewonnen werden kann, stehen heutzutage vor allem die gesellschaftlichen Konsequenzen der Experimentalwissenschaften zur Debatte.
Der Ausstellungsraum „Rechnen” zeigt eine Reihe von Rechenmaschinen und Computern. Das entsprechende Schülerlabor schaut gleichsam hinter diese Apparaturen und geht der Frage nach, wie ein Prozess im Inneren eines Rechners aus mathematischer Sicht abläuft.
Das Deuten von Zeichen und Handlungen zählt zu den zentralen Aufgaben aller sprach- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen. Aus dem Unterricht ist diese Praxis z.B. als Gedicht- und Bildinterpretation bekannt. Das Schülerlabor setzt beim Kenntnisstand der Jugendlichen an, unternimmt aber den Versuch, ihnen einen Eindruck von der existenziellen Bedeutung der Interpretation zu vermitteln: Denn von der Auslegung eines Textes kann die Freiheit, ja sogar das Leben eines Menschen abhängen.
Dieser Workshop vermittelt einen Einblick, wie Bilder und Modelle in den Wissenschaften als Werkzeuge des Denkens, Handelns und Erkennens eingesetzt werden und ihre Wirkung erzeugen. Bilder und Modelle geben abstrakten Strukturen von Wissen eine materielle Form. Gleichzeitig legen sie jedoch auch Deutungen nahe und schließen andere Interpretationen aus. Das komplexe Feld der wissenschaftlichen Visualisierung wird im Schülerlabor sowohl theoretisch reflektiert als auch durch praktische Übungen erkundet.
Ziel dieses Schülerlabors ist es, sowohl die Motivation für Forschungsreisen zu erfassen, als auch die Struktur von Sammlungen zu verstehen. Sammeln und Ordnen sollen als herausfordernde wissenschaftliche Tätigkeiten begreifbar werden. Nach historischen und systematischen Einführungen zu Reisen und Sammlungen „bereisen“ die Schüler die Ausstellung selbst mit konkreten Rechercheaufträgen.
Ausführliche Informationen zu den Inhalten, Terminen und Teilnahmebedingungen der Workshops können Sie in dem Programmflyer nachlesen. Anmeldungen sind ab dem 25.08.2010 unter schuelerlabor-studmb@bbaw.de möglich.
Die Durchführung des Projekts wird durch die Förderung der Schering Stiftung ermöglicht.
Fotos: 1 – © Janine Altmann | 2 – © Annette Schaefgen | 3 – © Ekko von Schwichow
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Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de
Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei