Die Bilder von Cornelia Renz sind keine kontemplative Erforschung der Psyche, sondern erzählen Geschichten von Aktion und Kommunikation, von Aggression bis zu Gewalt und Grausamkeit. Sie zwingt den Betrachter zur Auseinandersetzung mit diesen Themen, die im selben Maß, in dem sie in den Medien über-präsent sind, verdrängt und neutralisiert werden. Ihre Arbeiten lassen offen, ob sie den Gedanken der Mädchen und jungen Frauen, des Betrachters oder einer tatsächlich existierenden Realität Ausdruck verleiht.
Aus dem Kreis der nominierten Künstler gab die Jury bereits im Vorfeld der Ausstellung die 1966 in Kaufbeuren geborene Künstlerin Cornelia Renz als Preisträgerin des Förderpreises Bildende Kunst der Schering Stiftung bekannt. In ihrer Beurteilung ehrt die Jury die Arbeit der jungen Künstlerin im Maße ihrer hohen Qualität, in ihrer eigenständigen künstlerischen Position und im Potential für eine weitere künstlerische Entwicklung. Die figurativen Arbeiten der in Leipzig studierten Meisterschülerin von Sighard Gille sind von einem zwischen Absurdität und Normalität changierenden Personal bevölkert.
Jurymitglied Armin Zweite, Direktor der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, analysiert den suggestiven Charakter von Cornelia Renz‘ Arbeiten mit großer Aufmerksamkeit für die dargestellte Allianz zwischen Sentimentalität und Schrecken. Mädchen zumeist oder Kindfrauen, dargestellt mit der „Brüchigkeit von innerer Bildlogik und bewusster Irreführung des Betrachters“. Armin Zweite ordnet Cornelia Renz‘ Beitrag zur zeitgenössischen Kunst folgendermaßen ein: „(Sie) reagiert mit ihren Werken auf ein spezifisches Zeitgefühl. Das zeichnet sich dadurch aus, dass die Emanzipationshorizonte offenbar weitgehend verbaut sind und dass der Existenzgrund bodenlos geworden zu sein scheint. (…) Die sozialen Rollen definieren sich, so der Eindruck, kaum noch über Funktion, Aufgabe, Status von Personen, sondern über die Codierung der jeweiligen Erscheinung, die sich durch Ausstattung und Maskerade definiert.“
E = Einzelausstellung
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin
Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de
Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei