14.09. – 26.11.2023
Mittwoch, 13. September 2023, 18–22 Uhr
Donnerstag und Freitag, 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag, 11-19 Uhr
Ausstellungsraum der Schering Stiftung
Unter den Linden 32-34,
10117 Berlin
In ihrer Einzelausstellung präsentiert die Künstlerin Annika Kahrs eine neue Videoarbeit, in der sie das akustische Signal, mithilfe dessen Gravitationswellen 2015 erstmals hörbar gemacht werden, in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Louis d’Heudières und Musiker*innen aus Los Angeles interpretiert. Wissenschaftlich begleitet wird ihre künstlerisch-musikalische Auseinandersetzung mit Gravitationswellen von Dr. Keith Thorne, Physiker am LIGO (Laser Interferometer Gravitational-Wave Observatory) in den USA. Dort ist es vor einigen Jahren erstmals gelungen, Gravitationswellen, das heißt Wellen im Gewebe der Raumzeit, die unter Anderem durch kollidierende Schwarze Löcher entstehen und mit Lichtgeschwindigkeit „reisen“, in akustische Signale zu übersetzen.
Die Künstlerin nutzt die akustischen Aufzeichnungen der Astrophysik, um grundsätzliche Fragen darüber aufzuwerfen, wie sie unsere Vorstellungskraft anregen und Aufschluss über Ereignisse geben, die nur schwer vorstellbar sind. Kahrs sensibilisiert die Betrachter*innen ihres Films dafür, dass gerade solch „ungewöhnlichen“ Klänge unser Verständnis von Hören, Klingen und nicht zuletzt von Musik immer auch herausfordern. Das LIGO könnte man, nach den Worten des Wissenschaftlers Keith Thorne, tatsächlich als stillste Konzerthalle auf Erden betrachten. Man spürt dort einen außerirdischen Sound auf, der mit größtmöglicher Präzision aus einer Menge von irdischen Störgeräuschen herausgefiltert wird.
Annika Kahrs widmet sich in ihren Filmen, Installationen und Performances Klängen im weitesten Sinne. Sie interessiert sich für Töne mit besonderen Eigenschaften, darunter solchen, die im Infraschallbereich liegen, aber auch solchen, die dank ihrer physikalischen Eigenschaften ein Phänomen wie die beschriebenen Gravitationswellen zum Ausdruck bringen. Diesen akustischen Phänomenen nähert sich die Künstlerin über das Medium Musik: Sie eröffnet einerseits einen Zugang zu nicht hörbaren und kaum vorstellbaren (Klang)Welten und weist andererseits auf die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen des Hörbaren hin.
Die in der Ausstellung präsentierte Videoarbeit entstand im Rahmen des Villa Aurora-Stipendiums 2021 der Künstlerin in Los Angeles und wird von der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig Holstein sowie der Schering Stiftung ermöglicht.
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin
Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de
Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei