29.09. – 26.11.2018
Freitag, 28. September 2018, 18–21 Uhr
Donnerstag bis Montag, 13–19 Uhr
Können Frequenzen und Melodien Wachstum und Formationen von Bakterien im Abwasser beeinflussen? Dieser Frage spürt die schwedische Künstlerin Cecilia Jonsson in ihrem Projekt „Contemporary Diagram – Berlin“ nach, das von singuhr- projekte initiiert und organisiert wird. Während einer Projektresidenz in der Kanalforschungsanlage der Berliner Wasserbetriebe in Berlin-Neukölln hat sie anhand von acht Versuchsanordnungen untersucht, wie Bakterien auf verschiedene Klänge und Musik reagieren. Resultate dieser Experimente werden in der Schering Stiftung präsentiert.
Für Jonssons Versuche bietet das Abwasser ideale Bedingungen, denn es ist bevölkert von Bakterien, die sich auf Eisenplatten kultivieren lassen und Korrosionsprozesse auslösen. Mithilfe von handelsüblichen Aquarien baute die Künstlerin acht Versuchsstationen, in denen sie die im Abwasser vorkommenden Bakterien mit Infra- und Ultrasound, mit verschiedenen hörbaren Frequenzen und einem von ihr gesungenen Ton sowie mit Musik des russischen Komponisten Alexander Mosolov (1900-1973) beschallte.
In der Ausstellung wird Cecilia Jonsson die Ergebnisse und den Kontext ihrer Forschung präsentieren und ihre Versuchsergebnisse um schriftliche Notizen, Beobachtungen und Gedanken ergänzen. Der Ausstellungsraum avanciert so zu einem sinnlichen Forschungsraum, in dem sich Hören und Sehen, Kontemplation und Reflexion miteinander verschränken und unsichtbare Phänomene wie Bakterien ebenso sichtbar gemacht wie Einblicke in unsichtbare Architekturen, darunter das unterirdische Abwassersystem der Stadt, gewährt werden.
Cecilia Jonsson regt in ihrer künstlerischen Forschung komplexe Transformationsprozesse an. Bei „Contemporary Diagram – Berlin“ ließ sie sich von den hydrodynamischen Experimenten des norwegischen Physikers Carl Anton Bjerknes inspirieren, der Ende des 19. Jahrhunderts das mechanische Verhalten von Flüssigkeiten erforschte. Bjerknes’ Arbeitsweise war in vielerlei Hinsicht Referenz für Jonssons künstlerische Forschung, wie nicht zuletzt die Forschungsnotizen der Künstlerin deutlich machen, in denen sie die eigentümliche Art und Weise aufgriff, mit der der Physiker sein Experimentieren reflektierte und dokumentierte.
18.09.2018, 16–19 Uhr
Die Künstlerin gibt im Projektraum der Schering Stiftung einen exklusiven Einblick in ihre Forschung und die entstehende Ausstellung.
07.11.2018, 18–19:30 Uhr
Prof. Dr. Kirsten Küsel
Projektraum der Schering Stiftung
Die Berlin Art Week 2018 wirft einen Blick hinter die Kulissen.
Mediathek besuchenVeranstaltet von singuhr e. V. (www.singuhr.de) in Kooperation mit der Schering Stiftung. Die Projektresidenz von Cecilia Jonsson wurde gefördert durch die Stadt Bergen und das Programm AiR Bergen-Berlin und ermöglicht durch die Berliner Wasserbetriebe. Die Schering Stiftung ist Partner der Berlin Art Week 2018 sowie der Berlin Science Week 2018.
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin
Telefon: +49 - 30 - 20 62 29 65
Email: info@scheringstiftung.de
Donnerstag bis Montag: 13-19 Uhr
Eintritt frei