29.05. – 27.06.2025
Mittwoch, 28. Mai 2025, 17–20 Uhr
Montag bis Freitag, 12–15 Uhr (außer an gesetzlichen Feiertagen)
UNI_VERSUM – TU Berlin Exhibition Space
Straße des 17. Juni 135
10623 Berlin
Die Ausstellung befindet sich im Hauptgebäude der Technischen Universität Berlin.
Der Eintritt ist frei.
kennedy+swan hinterfragen in The Neverending Cure welches Vertrauen wir Systemen entgegenbringen, die sich zunehmend auf Bald wird sich dieses Vertrauen auch auf Bereiche ausweiten, die tief mit unserer körperlichen Existenz verwoben sind – unsere Biologie.
Der Einsatz von KI in der Medizin bringt große Versprechen mit sich: Sie soll Krankheit lindern, Leid verringern und unser Leben verlängern. Doch neben dem enormen technologischen Potenzial gilt es, gesellschaftliche, ethische und philosophische Fragestellungen zu reflektieren.
Was geschieht, wenn sensible Gesundheitsdaten zum Training medizinischer KI-Modelle genutzt werden? Noch sind die Systeme nicht fehlerfrei. Sie halluzinieren und neigen dazu, plausible Diagnosen zu liefern, statt Unsicherheiten einzugestehen.
Einer solchen Halluzination widmen sich kennedy+swan in dem Werk The Neverending Cure. Ein KI-Modell, spezialisiert auf die Erkennung von Lungenkrebs in Gewebescans, wird einem spielerischen wie aufschlussreichen Experiment unterzogen. Mit Unterstützung von Doktorand*innen des BIFOLD-Instituts zeigen kennedy+swan dem Algorithmus Aquarelle auf Glas – gemalt in der Ästhetik mikroskopischer Präparate. Was für das menschliche Auge wie feine Strukturen echten Lungengewebes aussieht, nimmt auch die KI als potenziell krankhafte Gewebescans wahr und liefert Diagnosen mit verblüffender Überzeugung.
In ihrer künstlerischen Forschung reflektiert kennedy+swan die blinden Flecken medizinischer KI-Systeme. Denn deren Datenbasis ist keineswegs neutral, sie spiegelt gesellschaftliche Machtverhältnisse und strukturelle Ungleichheiten wider. Und das Duo stellt die Frage: Sollten Maschinen auch mit „artfremden“ Inhalten trainiert werden, um sicher zwischen gesund und krank unterscheiden zu können? Wie weit ist der Weg zu einer Diagnose-KI, der wir blind vertrauen würden?
Die den Lungenschnitten ähnelnden Aquarell-Leuchtkästen werden ergänzt durch Animationsfilme, die tiefer in den Mikrokosmos der gemalten Gewebelandschaften eintauchen. Von der KI-Analyse der Bilder, über eine handgebastelte, extrakorporale Lunge, bis hin zum vollständigen Eintauchen in die „Zellstrukturen“ der Aquarelle, kommen wir dem Gefühl näher, den Körper für die Künstliche Intelligenz zu öffnen. Die heutigen Herausforderungen könnten bereits morgen entscheidende Impulse für eine nie endende Heilung liefern – gespeist aus immer neuen Daten, die uns Schritt für Schritt von körperlichem Leid befreien, für immer. The Neverending Cure.
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin
Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de
Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei