Nicht erst seit der Datenschutz-Grundverordnung sprechen wir von einem Recht darauf, vergessen zu werden. Doch geht das überhaupt so einfach – vergessen werden? Wie löscht man seine Daten und seinen Fußabdruck in der (digitalen) Welt aus? Werden wir nicht stattdessen ständig aufgefordert, uns an unsere eigene Geschichte zu erinnern?
Und mit dem menschlichen Gehirn ist es nicht viel anders als mit dem Internet: Auch in unserem Kopf ist altes Wissen hartnäckig, permanent müssen wir liebgewonnene Automatismen vergessen und durch neue ersetzen. Können wir überhaupt vergessen, oder müssen wir vielmehr den Abruf der Information hemmen? Andererseits: Wie dauerhaft sind die physiologischen und digitalen Speichermöglichkeiten tatsächlich? Ist die Halbwertszeit eines digital gespeicherten Manuskripts nicht viel geringer als die eines analogen Buches? Und haben diese beschränkten digitalen Erinnerungskapazitäten womöglich Einfluss auf unser kulturelles Gedächtnis, ja gar auf das Erinnerungsvermögen unseres Gehirns? Was bleibt vom Leben – ohne kulturelle Erinnerung? Und ist bzw. war Theater nicht sogar das vergänglichste Speichermedium aller Zeiten?
3. Mai 2021
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