Schering Stiftung

Symposium 

Über Geruch

Symposium | Kunst und Wissenschaft im Dialog

Über Geruch

Symposium | Kunst und Wissenschaft im Dialog

Termin:

25.06.2022, 09–22 Uhr

Veranstaltungsort:

Colonia Nova
Thiemannstrasse 1,
Tor 4, Haus 5
12059 Berlin

Die Anmeldung für die Veranstaltung ist geschlossen.


Das interdisziplinäre Symposium zum Thema Geruch und Riechen bietet Raum für die Erkundung des Themas aus verschiedenen Perspektiven und Disziplinen in Vorträgen, Diskussionen, Workshops und Interaktionen. Als Sprecher*innen eingeladen sind Künstler*innen und Wissenschaftler*innen u.a. aus Philosophie, Ägyptologie, Neurowissenschaften, Psychologie und Medizin.

Sprecher*innen: Dr. Chris Callewaert, Biowissenschaftler, Ghent; Prof. Dr. Ilona Croy, Psychologin, Jena; Wolfgang Georgsdorf, Künstler, Berlin; Dora Goldsmith, Ägyptologin, Berlin; Prof. Dr. Bill S. Hansson, Neuroethologe, Jena; Prof. Dr. Thomas Hummel, Mediziner, Dresden; Angela Loi, Weinexpertin, Berlin; Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan, Neurophysiologin, Bochum; Agnes Meyer-Brandis, Künstlerin, Berlin; Prof. Dr. Manuel Selg, Molekularbiologe, Wels; Prof. Dr. Barry C. Smith, Philosoph, London; Sissel Tolaas, Smell REsearcher und Künstlerin, Berlin; u.a.

PROGRAMM

8:30 Einlass

9:00–13:15 Vorträge und Diskussionen – 1. Teil
Prof. Dr. Barry C. Smith: Smell as the Not So Neglected Sense (Engl.)
Sissel Tolaas: AIRON_ONAIR. pAIRtitur (Engl.)
Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan: Why odours hold the key to our memories (Engl.)
Wolfgang Georgsdorf: Osmodrama – Reisen in die Tiefe jenseits des audiovisuellen Raums,
anschließend Gespräch zu Kooperationen wissenschaftlicher und künstlerischer Forschung zum menschlichen Geruchssinn mit Prof. Dr. Ilona Croy und Prof. Dr. Thomas Hummel

Lunch (vegetarisch)

14:00–16:00 Workshops, Erfahrungsräume und Interaktionen
Dr. Chris Callewaert: Probiotische Sprays und Kleidung, Prof. Dr. Ilona Croy: Sniffin Sticks, Dora Goldsmith: Altägyptische Duftwelten, Agnes Meyer-Brandis & Prof. Dr. Manuel Selg: How to Become a Tree for Another Tree

16:00–19:00 Vorträge und Diskussionen – 2. Teil
Agnes Meyer-Brandis und Prof. Dr. Bill S. Hansson: Bäume riechen
Dr. Chris Callewaert: Harnessing the power of the microbiome to change body odors (Engl.)

19:00–19:45 Multisensorische Weinverkostung
Angela Loi

ab 20:00 Dinner (vegetarisch) & Get Together

Galerie

Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium
Symposium

Eindrücke vom Symposium "Über Geruch"

am 25. Juni 2022 im Colonia Nova, Berlin

Mediathek besuchen

Sprecher*innen 

Chris Callewaert erwarb zwei Masterabschlüsse und einen Doktortitel an der Universität Gent, Belgien. Er war Postdoktorand im Knight-Labor an der University of California, San Diego, USA, und ist jetzt Senior Postdoctoral Research Fellow der Forschungsstiftung Flandern (FWO). Er untersucht das Hautmikrobiom und das Metabolom und hat sich auf Körpergeruch im Zusammenhang mit Bakterien in den Achselhöhlen, in der Kleidung und in Waschmaschinen spezialisiert. Er ist der erste, der Körpergeruch durch den Austausch von Bakterien riechender Menschen gegen solche von nicht riechenden Menschen beseitigt hat. Er hielt einen TED-Vortrag und seine Forschungsergebnisse sind auf www.DrArmpit.com zu finden.

Schliessen

Ilona Croy hat als Psychologin in Dresden promoviert, habilitiert und sich als psychologische Psychotherapeutin approbiert. Nach mehrjähriger Forschung in Göteborg und Linköping (Schweden), leitete sie zunächst die Forschungsabteilung an der psychosomatischen Klinik der Universitätsklinik Dresden. Seit 2021 hat Ilona Croy den Lehrstuhl für klinische Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität inne. Sie erforscht die neuronalen Grundlagen, mit denen wir schnüffelnd und tastend unseren Mitmenschen begegnen, ist fasziniert von Gehirnen und begeistert sich für große Datensätze. Sie bemüht sie sich, Wissenschaft verständlich zu erklären und wurde für ihr Engagement in Lehre und Betreuung ausgezeichnet.

Schliessen

Wolfgang Georgsdorf, *1959 in Linz/Österreich, Kunststudium 1977-83, lebt seit 1992 in Berlin und Brandenburg. Er ist Künstler, Erfinder, Musiker, Autor, Regisseur und Zeichner. Die meisten seiner Arbeiten, etliche davon preisgekrönt, verbinden Wissenschaft, Kunst, Technologie oder Gesellschaftsprozesse, von Wahrnehmungs- und Gebärdensprachforschung über Instrumentenentwicklung, Expanded Cinema und multimodalsensorischen Werken hin zu seinem jahrelangen Hauptprojekt, die Entwicklung der Smeller-Technologie und Osmodrama, dem zeitbasierten Aufführen von Geruchssequenzen als neue künstlerische Praxis.

Schliessen

Dora Goldsmith ist Ägyptologin. Sie hat einen Bachelor of Arts in Archäologie und Studien zum Alten Orient von der Hebräischen Universität von Jerusalem und einen Master of Arts in Ägyptologie von der Freien Universität Berlin. Sie promoviert zur Zeit an der Freien Universität Berlin zum Thema Geruchswahrnehmung im alten Ägypten. Der Titel ihres Dissertationsvorhabens lautet „The Archaeology of Smell in Ancient Egypt. A Cultural Anthropological Study Based on Written Sources“. Dora Goldsmith untersucht die olfaktorische Welt der altägyptischen Gesellschaft anhand von schriftlichen Quellen. Sie analysiert und übersetzt altägyptische Texte, die Gerüche erwähnen, und bestimmt auf ihrer Grundlage die Rolle von Gerüchen und Düften im alten Ägypten. Um die schriftlichen Quellen besser verstehen zu können, verwendet sie die Methode der experimentellen Archäologie und rekonstruiert die Düfte, die die altägyptischen Texte beschreiben. Zwei ihrer Duftrekonstruktionen wurden in Museen ausgestellt – das Mendesian-Parfüm im National Geogpraphic Museum in Washington, D.C., und der Duft der Einbalsamierung im Okayama Orient Museum in Japan. Dora Goldsmith hält weltweit Vorträge und Workshops über ihre Forschungsergebnisse und begleitet diese mit ihren anregenden Duftrekonstruktionen.

Schliessen

Bill Hansson promovierte 1988 in Tierökologie an der Universität Lund, Schweden. Nach einem zweijährigen Postdoc-Aufenthalt an der University of Arizona kehrte er als Assistenz-, außerordentlicher und ordentlicher Professor nach Lund zurück. Im Jahr 2001 wurde Hansson als Professor und Abteilungsleiter an die Schwedische Universität für Agrarwissenschaften berufen. Im Jahr 2006 erhielt er den Ruf als Direktor an das Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie in Jena, Deutschland, wo er heute eine Abteilung mit mehr als 60 Mitarbeitern leitet. Von 2014-2020 war Hansson Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft. Seine Forschung konzentriert sich auf geruchsgesteuertes Verhalten von Insekten und dessen Evolution.

Schliessen

Thomas Hummel forscht an der Geruchs- und Geschmacksklinik der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Technischen Universität Dresden im Bereich der chemosensorischen Systeme. Dies umfasst eine Klinik für olfaktorische / gustatorische Störungen sowie Untersuchungen im intranasalen trigeminalen System, das Empfindungen wie Stechen oder Brennen oder Kitzeln vermittelt. Untersuchungen in diesen Bereichen werden mit elektrophysiologischen (olfaktorische ereignisbezogene Potentiale, Aufzeichnungen von der Schleimhaut der Nasenhöhle), psychophysischen und bildgebenden Techniken (MRT) durchgeführt. Thomas Hummel studierte Medizin an der Universität Erlangen-Nürnberg und ist Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie. Als Post-Doc war er 1994 am Department of Pharmacology der University of Iowa, Iowa City, USA. Von 1997 bis 1998 war Prof. Hummel außerdem Assistenzprofessor am Smell and Taste Center der HNO Klinik der University of Pennsylvania, Philadelphia, USA. Er ist Autor / Co-Autor von mehr als 700 begutachteten Originalpublikationen, mehr als 70 Übersichten im Bereich der Chemosensorik, über 50 Kapiteln und Herausgeber von drei Büchern.

Schliessen

Denise Manahan-Vaughan ist Leiterin des Instituts für Physiologie an der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Ihr Erststudium absolvierte sie in Physiologie und promovierte in Neuropharmakologie (Trinity College Dublin, Irland). Nach Abschluss ihrer Promotion zog sie von ihrer irischen Heimat nach Deutschland und wechselte nach Forschungsaufenthalten am Leibniz-Institut für Neurobiologie, Magdeburg, und am Institut für Physiologie der Charité, Berlin, an die Ruhr-Universität. Ihre Forschung konzentriert sich auf das Verständnis der Mechanismen, die die Speicherung des Langzeitgedächtnisses ermöglichen, insbesondere in unserer primären Gedächtnisstruktur, dem Hippocampus.  Da komplexe Erinnerungen stark von sensorischen Erfahrungen abhängen, erforscht sie auch, wie sensorische Strukturen, wie das Geruchs- und das visuelle System, mit dem Hippocampus interagieren. Sie hat über 170 Forschungsartikel veröffentlicht und mehrere große Forschungskonsortien gegründet und koordiniert, die sich mit Gedächtnismechanismen befassen, darunter ihr aktuelles Konsortium "Integration und Repräsentation sensorischer Prozesse", das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird.

Schliessen

Agnes Meyer-Brandis ist eine in Berlin lebende Künstlerin mit einem Schwerpunkt in skulpturaler Praxis und neuen Medien. Sie kreiert Werke im Spannungsfeld von Wissenschaft, Fiktion und Fabel. Zunächst in Mineralogie ausgebildet, gefolgt von Studien an den Kunstakademien in Maastricht, Düsseldorf und Köln, ist sie Gründerin und Leiterin des ‚Forschungsfloßes’, einem „Institut für Kunst und subjektive Wissenschaft,“ das gezielt „Fragen stellt, aber keine Antworten gibt“ in Bereichen wie Klimaforschung, Umweltstudien, Meteorologie, synthetischer und künstlerischer Biologie. Meyer-Brandis’ Arbeiten wurden weltweit ausgestellt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem Prix Ars Electronica Award of Distinction und dem europäischen KAIROS Preis der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.

Schliessen

Manuel Selg schloss sein Molekularbiologie- und Chemiestudium an der Western Kentucky University in Bowling Green, Kentucky ab. Danach promovierte er im Fach Molekularbiologie an der Loyola University Chicago. Es folgten dreizehn Jahre Grundlagenforschung im medizinischen Bereich an der Universität Erlangen-Nürnberg und der Universität Lund, bevor er 2004 die Professur für Molekularbiologie an der Fachhochschule Oberösterreich, Fakultät für Technik und angewandte Naturwissenschaften am Campus Wels übernahm. Dort ist er heute Studiengangsleiter des Studiengangs Bio- und Umwelttechnik. Im Bereich der Biokunst bewegt sich Manuel Selg seit ca. 13 Jahren. Er arbeitete bereits an vielfältigen Projekten mit unterschiedlichen Künstlern, kuratierte einige Ausstellungen und verwendet die Biokunst sehr gerne als Mittel zur Förderung des gesellschaftlichen Dialogs.

Schliessen

Barry C. Smith ist Professor für Philosophie und Direktor des Instituts für Philosophie an der School of Advanced Study der University of London. Er ist der Gründungsdirektor des Centre for the Study of the Senses, das Pionierarbeit in der Zusammenarbeit zwischen Philosophie, Psychologie und Neurowissenschaften leistet. Seine jüngsten Forschungsarbeiten befassen sich mit Geschmack, Geruch und der multisensorischen Wahrnehmung von Aromen, wobei er mit Neurowissenschaftler*innen, Mediziner*innen und Patientenvertreter*innen zusammenarbeitet. Er hat theoretische und empirische Artikel in Nature, Food Quality and Preference und Flavour, Chemical Senses, Foods veröffentlicht und ist der Herausgeber von Questions of Taste: the philosophy of wine (Oxford University Press 2008). Vor kurzem hat er ein Zentrum für Geruchsforschung und -anwendungen (CORA) gegründet, dass sich mit Anosmie und Parosmie nach Covid-Erkranungen beschäftigt.

Schliessen

Sissel Tolaas arbeitet, forscht und experimentiert seit 1990 zum Thema Geruch und verfolgt dabei einen einzigartigen und bahnbrechenden Ansatz. Basierend auf ihrer Expertise in den Bereichen forensische Chemie, chemische Kommunikation, sensorische Ökologie, Linguistik und den bildenden Künsten hat sie ein breites Spektrum an revolutionären interdisziplinären Geruchsprojekten weltweit entwickelt. Im Januar 2004 gründete Tolaas mit Unterstützung der IFF Inc. das SMELL RE_searchLab Berlin. Tolaas verfügt über einzigartige Fähigkeiten, was die Bestimmung, Analyse und Nachbildung von Gerüchen angeht. Sie forscht und experimentiert zum Thema Geruch in vielen verschiedenen Kontexten und für die unterschiedlichsten Zwecke und Formate. Für ihre Forschungen und Projekte erhielt sie zahlreiche nationale und internationale Stipendien, Auszeichnungen und Preise. Ihre Arbeiten wurde in vielen Museen und Institutionen weltweit gezeigt, darunter im MOMA New York, NGV Melbourne, DIA New York, NTU CCA Singapur, Tate Modern London, Minsheng Museum Shanghai und Mori-Kunstmuseum Tokio. Sie hat mit Universitäten wie bspw. MIT, Nanyang Technical, Tsinghua, Harvard und Oxford zusammengearbeitet. Seit 1996 hat Tolaas 55 Geruchsprofile (SmellScapes) von, für und in Zusammenarbeit mit Metropolen in sechs Ländern erstellt. Die von ihr aufgebauten Geruchsarchive umfassen u.a. Geruch & Kommunikation/Sprache, Geruch & Coding, Geruch & Anthropozän sowie Geruch & Extinktion. Aktuell arbeitet sie an einem Archiv zum Schutz und zur Konservierung von Geruchsmolekülen der Weltmeere und Wälder sowie Geruchsartefakten und einem Archiv des olfaktorischen Erbes der Ruinenstadt Pompeij. Ihre Sammlung von Geruchsmolekülen und Geruchsstrukturen umfassen 15.000 Geruchsproben und -formeln.

Schliessen

 

Das könnte Sie auch interessieren

16.04. – 26.04.2024

15. Berliner Stiftungswoche

"Brücken Bauen" Vom Brückenbauen und Hoffnung stiften

06.10. – 07.10.2023, Karlsruhe

Art Science Collaborations : Establishing a Research Agenda

Schering Stiftung x ZKM | Karlsruhe

01.09.2021

WUNDERKAMMER

MUSIK WELT STAUNEN

18.04. – 28.04.2023

14. Berliner Stiftungswoche

»Alles okay?« Zwischen Dauerkrise und Zuversicht

10.09.2019

Kunst trifft Wissenschaft

James Turrell und der Ganzfeld-Effekt

Hybrid Encounters

Kunst trifft Wissenschaft

Newsletter 

Kontakt & soziale Netzwerke

Schering Stiftung

Unter den Linden 32-34
10117 Berlin

Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de

Öffnungszeiten
Projektraum

Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei

Folgen Sie uns!

Folgen Sie uns auf unseren weiteren Kanälen und erfahren Sie so von den neuesten Entwicklungen!

facebook Youtube Instagram