Prof. Dr. Barbara Treutlein vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig erhält den Friedmund Neumann Preis 2016 für ihre herausragenden Arbeiten zur Einzelzell-Transkriptom-Analyse.
Während der menschlichen Entwicklung differenzieren sich Stammzellen in die unterschiedlichsten Zelltypen, die dann komplexe Organe aufbauen und deren Funktionen bestimmen. Bisherige Studien konnten nur bedingt die genetischen Prozesse beleuchten, die dieser Entwicklung zu menschlichen Organen zugrunde liegen. Die Nachwuchswissenschaftlerin Prof. Dr. Barbara Treutlein vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig hat die Methode der Einzelzell-Transkriptom-Analyse adaptiert, und so erstmals eine genomweite Messung der Genabschrift in beispiellos hoher Auflösung ermöglicht. In ihrer Forschung findet diese Technik Anwendung, um die genetischen Grundlagen der Differenzierung von Zellen zu Organen – der sog. Organogenese – zu verstehen und unter kontrollierten Bedingungen in der Zellkultur nachzuahmen. So züchtet Dr. Treutlein in ihrem Labor Organoide, also organähnliche Strukturen, von Leber und Gehirn und vergleicht diese mit echtem Organgewebe.
Barbara Treutlein wurde für den Friedmund Neumann Preis 2016 von Prof. Dr. Svante Pääbo, Direktor der Abteilung Evolutionäre Genetik am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie, vorgeschlagen: „Barbara Treutlein verwendet auf brillante und kreative Weise neue Techniken, um fundamentale Fragen in der Entwicklungs- und Neurobiologie zu beantworten. Wir verdanken ihr mehrere neue Erkenntnisse darüber, wie aus einer befruchteten Eizelle ein Individuum mit funktionierenden Geweben und einem Gehirn entstehen kann.“
Feierliche Verleihung des Ernst Schering Preis 2016 und Friedmund Neumann Preis 2016
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