Schering Stiftung

Ausstellung 

Installationsansichten der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within im Projektraum der Schering Stiftung, Berlin

Installationsansichten der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within im Projektraum der Schering Stiftung, Berlin
Foto: Michael Pfisterer

Installationsansichten der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within im Projektraum der Schering Stiftung, Berlin

Installationsansichten der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within im Projektraum der Schering Stiftung, Berlin
Foto: Michael Pfisterer

Installationsansichten der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within im Projektraum der Schering Stiftung, Berlin

Installationsansichten der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within im Projektraum der Schering Stiftung, Berlin
Foto: Michael Pfisterer

Installationsansichten der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within im Projektraum der Schering Stiftung, Berlin

Installationsansichten der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within im Projektraum der Schering Stiftung, Berlin
Foto: Michael Pfisterer

Installationsansichten der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within im Projektraum der Schering Stiftung, Berlin

Installationsansichten der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within im Projektraum der Schering Stiftung, Berlin
Foto: Michael Pfisterer

Installationsansichten der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within im Projektraum der Schering Stiftung, Berlin

Installationsansichten der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within im Projektraum der Schering Stiftung, Berlin
Foto: Michael Pfisterer

Installationsansichten der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within im Projektraum der Schering Stiftung, Berlin

Installationsansichten der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within im Projektraum der Schering Stiftung, Berlin
Foto: Michael Pfisterer

Emilia Tikka mit Oula A. Valkeapää und Leena Valkeapää

Johtingeaidnu – The Path Within

Emilia Tikka mit Oula A. Valkeapää und Leena Valkeapää

Johtingeaidnu – The Path Within

Laufzeit:

11.04. – 13.07.2025

Ausstellungseröffnung:

Donnerstag, 10. April 2025, 18–21 Uhr

Öffnungszeiten:

Donnerstag und Freitag, 13–19 Uhr
Samstag und Sonntag, 11–19 Uhr

Veranstaltungsort:

Projektraum der Schering Stiftung
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin


In der Ausstellung treffen zwei Welten aufeinander: samischer Rentier-Nomadismus und die biowissenschaftliche Disziplin der Epigenetik. Das Werk spekuliert über eine andere Art von Wissenschaft, die aus der Relationalität der Zeit und den Beziehungen der nomadischen Rentierwelten hervorgeht. Es befasst sich mit der Idee gemeinsamer, verkörperter Erinnerungen, die in Menschen, Rentieren und den Johtingeaidnu – über Generationen hinweg erhaltenen Wanderrouten – weiterleben.

Die Ausstellung ist das Ergebnis einer langfristigen Zusammenarbeit zwischen der Künstlerin und Forscherin Emilia Tikka, dem Rentierhirten Oula A. Valkeapää und der Künstlerin und Forscherin Leena Valkeapää. Die Installation besteht aus Filmen, Objekten und Geschichten, in denen Migrationspfade und die Körper, die sie bewohnen, Spuren der Vergangenheit und der möglichen Zukunft tragen.

Die Arbeiten entstehen in der arktischen Landschaft von Sápmi. Hier steht die jahrhundertealte Praxis der nomadischen Rentierhaltung historisch immer wieder Herausforderungen gegenüber, wenn die althergebrachten Wanderrouten wie früher durch Siedlungen und Grenzziehungen, oder wie heute durch den Klimawandel und die Ausweitung von Infrastrukturen und Tourismus bedroht werden. In diesen Kunstwerken zeichnet sich aber keineswegs ein Ende der nomadischen Rentierhaltung ab, sondern eine hoffnungsvolle Zukunft, die aus den Ruinen zeitgenössischer Welten entsteht.

Eine der Geschichten lädt uns in Oula A. Valkepääs Rentierwelt ein, in deren Alltagspraxis Beziehungen mit arktischen Blumen, Steinen und Flüssen, aber auch mit technologischen Objekten zum Leben erwachen. Das mit einer Action-Cam aufgenommene Videomaterial aus dem Lebensalltag mit den Rentieren zeigt, wie die Vergangenheit durch verkörperte Erinnerungen mit dem heutigen Leben verknüpft ist – gleich einem Echo vergangener Leben auf den verlorenen Wanderrouten.

Die zweite Geschichte ist ein Kurzfilm von Emilia Tikka, der in einer spekulativen Zukunft nach einer Klimakatastrophe spielt. In dieser Welt hat das epigenetische Gedächtnis früherer Nomaden in Form von Rentierknochen und Wanderrouten überlebt. Die Erzählung folgt einer Biowissenschaftlerin, die sich in der Arktis auf die Suche nach neuen Techniken der Erinnerung macht.

Das forschungsnahe Kunstwerk basiert auf kollaborativem Geschichtenerzählen und Filmemachen aus den Jahren 2021 bis 2024. Kunstschaffende nutzen Spekulation als Methode, um paradoxerweise Beziehungen sichtbar zu machen, die in der Welt der Rentiere tatsächlich real sind. Gleichzeitig setzen sie sich mit der zeitgenössischen Forschung zur Epigenetik auseinander, die zeigt, wie verkörperte Erfahrungen generationenübergreifend zwischen Menschen vererbt werden können. Ausgehend von Lebensbeziehungen heutiger Rentierwelten und biowissenschaftlicher Forschung, materialisiert das Kunstwerk eine Welt, in der epigenetische Erinnerungen nicht nur zwischen Menschen geteilt, sondern auch in den Wanderrouten der Ahnen getragen werden. Anstatt die verschiedenen Welten und Kenntnisse voneinander zu trennen, verknüpft die Ausstellung sie als Erzählungen von neuen Erinnerungspraktiken, in denen Vergangenheit, Gegenwart und hoffnungsvolle Zukunftsvorstellungen miteinander verwoben sind.

Die Arbeiten entstanden mit Unterstützung von Prof. Miriam Liedvogel (Epigenetik des Zugverhaltens), Prof. Oded Rechavi (transgenerationelle epigenetische Erinnerungen) und anderen. Johtingeaidnu – The Path Within entstand in Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Matters of Activity“ an der Humboldt-Universität zu Berlin als Teil des __matter Festival 2025. Das Projekt wurde von der Kone Foundation und der finnischen Bioart Society gefördert.

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Epigenetic Memories 

Künstlergespräch — 11.04.2025

Prof. Dr. Miriam Liedvogel spricht mit Emilia Tikka über die junge Disziplin der Epigenetik und den Begriff des epigenetischen Gedächtnisses.

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Galerie

Eröffnung der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within von Emilia Tikka mit Oula A. Valkeapää und Leena Valkeapää im Projektraum der Schering Stiftung, 10. April 2025
Eröffnung der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within von Emilia Tikka mit Oula A. Valkeapää und Leena Valkeapää im Projektraum der Schering Stiftung, 10. April 2025
Eröffnung der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within von Emilia Tikka mit Oula A. Valkeapää und Leena Valkeapää im Projektraum der Schering Stiftung, 10. April 2025
Eröffnung der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within von Emilia Tikka mit Oula A. Valkeapää und Leena Valkeapää im Projektraum der Schering Stiftung, 10. April 2025
Eröffnung der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within von Emilia Tikka mit Oula A. Valkeapää und Leena Valkeapää im Projektraum der Schering Stiftung, 10. April 2025
Eröffnung der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within von Emilia Tikka mit Oula A. Valkeapää und Leena Valkeapää im Projektraum der Schering Stiftung, 10. April 2025
Eröffnung der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within von Emilia Tikka mit Oula A. Valkeapää und Leena Valkeapää im Projektraum der Schering Stiftung, 10. April 2025
Eröffnung der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within von Emilia Tikka mit Oula A. Valkeapää und Leena Valkeapää im Projektraum der Schering Stiftung, 10. April 2025
Eröffnung der Ausstellung Johtingeaidnu – The Path Within von Emilia Tikka mit Oula A. Valkeapää und Leena Valkeapää im Projektraum der Schering Stiftung, 10. April 2025

Eröffnung

Emilia Tikka mit Oula A. Valkeapää und Leena Valkeapää: Johtingeaidnu – The Path Within

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Aus der Presse 

„Tikkas Werke werfen die unbequemen Fragen auf, die sich unweigerlich aus der Innovation ergeben, und beleuchten die gesellschaftlichen Auswirkungen der heutigen Forschung in der Biotechnologie und Genetik.“

Mia Butter in: Berlin Art Link, 28. März 2025

"Tikka befasst sich mit der Idee gemeinsamer, verkörperter Erinnerungen, die in Menschen sowie Rentieren über Generationen hinweg erhalten bleiben, wie sie sagt. So finden die Tiere seit Jahrzehnten ihre Wege durch die Eiswälder Nordeuropas, ebenso wie die nomadisch lebenden Sami, deren Gebiet sich über die nördlichen Teile Schwedens, Norwegens und Finnlands erstreckt."

Robert Klages in: Tagesspiegel, 02. April 2025

„Die gemeinsame Erfahrung des Migrierens hat etwas nicht nur Beeindruckendes, sondern auch Zärtliches, das durch ruhige Szenen ohne hinzugefügte Effekte berührt. Das Bild der Rentierherde, die im bewegten, eiskalten Wasser schwimmt, lässt einen innehalten – das Keuchen der Tiere, ihr Schnauben, wenn sie am Ufer ankommen, hat nichts Esoterisches. Die Nahaufnahmen von Tikkas Ohr lassen sich vielleicht als Plädoyer fürs Zuhören und gleichzeitig als Indiz auf das in der Epigenetik zentrale Gedächtnis deuten."

Anna Raab in: der Freitag, 14. April 2025

Partner 

Das Projekt wird in Kooperation mit folgenden Partnern realisiert:

Matters of Activity
Berlin Art Link
tipBerlin

Emilia Tikka ist eine gebürtige Finnin, die als Designerin, Künstlerin und Forscherin in Berlin tätig ist. In ihrer Arbeit erforscht sie den Wandel in menschlichen Beziehungen zur wissenschaftlich-technischen Welt. Ihre oftmals kollaborativen Kunstwerke nutzen eine spekulative Methodik, um Zwischenbereiche verschiedener Wissensarten, Kosmologien und Praktiken zu erschließen. Zu ihren künstlerischen Mitteln zählen Film, Objektdesign und Laborexperimente. Derzeit ist sie Doktorandin an der School of Arts, Design and Architecture der Aalto Universität in Helsinki und Mitglied des Exzellenzclusters „Matters of Activity“ an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie wurde mit einem persönlichen Stipendium von der Kone Foundation gefördert und für mehrere Residenzprogramme ausgewählt, darunter die CRISPR-Residency an den biowissenschaftlichen Laboren des Max-Delbrück-Zentrums für molekulare Medizin in Berlin, Tokyo Art and Science, Art4med sowie MetaLab Basel. Ihre Werke wurden bereits im EMMA Museum of Modern Art, im Tekniska Museet, im New York University Arts Centre Abu Dhabi, im Gregg Museum for Art and Design, bei Ars Electronica und am Compernicus Science Center ausgestellt. Medial wurde unter anderem in der Süddeutschen Zeitung, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, in Nature und bei ARTE über sie berichtet.

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Oula A. Valkeapää lebt als Rentierhirte in der samischen Tradition. Leena Valkeapää ist eine Künstlerin und Forscherin mit einem Doktortitel von der School of Arts, Design and Architecture der Aalto Universität in Helsinki. Sie hat seit 1988 visuelle Arbeiten ausgestellt und mehrere umweltbezogene Kunstwerke im öffentlichen Raum produziert. Aktuell arbeitet sie in der Forschungsgruppe Past Present Sustainability (PAES) an der Universität Helsinki und als Mentorin im Rahmen der Ars Bioartica Residency in Kilpisjärvi, Finnland. Seit 2011 haben Oula A. und Leena Valkeapää gemeinsam international anerkannte Kunstwerke und wissenschaftlich motivierte Projekte erarbeitet. Ihre Kunstwerke entstehen im Kontext des Lebensalltags mit Rentieren in der arktischen Region Sápmi und wurden bereits international ausgestellt, unter anderem in der Kunsthalle Exnergasse in Wien sowie den Serpentine Galleries in London.

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Kontakt & soziale Netzwerke

Schering Stiftung

Unter den Linden 32-34
10117 Berlin

Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de

Öffnungszeiten
Projektraum

Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei

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