Schering Stiftung

Ausstellung 

Kristalle – Still Ice
Evelina Rajca, Experiment-Crystal, 2013.

Kristalle – Still Ice Evelina Rajca, Experiment-Crystal, 2013.
Foto: Evelina Rajca © archivedprocesses

Uran-Teller, Evelina Rajca,

Uran-Teller, Evelina Rajca, "Fortune Teller", 2013. Klanginstrument, antike Uranglasteller, 12 x 8 x 12 cm.
Foto: Evelina Rajca © archivedprocesses

Uran-Teller, Evelina Rajca,

Uran-Teller, Evelina Rajca, "Fortune Teller", 2013. Klanginstrument, antike Uranglasteller, 12 x 8 x 12 cm.
Foto: Evelina Rajca © archivedprocesses

Evelina Rajca

Anästhetiker

Evelina Rajca

Anästhetiker

Laufzeit:

26.04. – 07.07.2013

Ausstellungseröffnung:

Donnerstag, 25. April 2013, 19–21 Uhr

Öffnungszeiten:

Montag bis Samstag: 11 bis 18 Uhr (außer feiertags)

Veranstaltungsort:

Schering Stiftung
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Schering Stiftung unter 030-20 62 29 66.


Die in Den Haag und Köln lebende deutsche Künstlerin Evelina Rajca (*1984) zeigt in ihrer Ausstellung „Anästhetiker“ auf experimentelle Weise, inwiefern die Konzentration sowie der Aggregatzustand von Materie die vermeintliche Präsenz bzw. Absenz von Handlungsräumen beeinflusst. Anästhetiker – eine Wortschöpfung aus Ästhetiker und Anästhetikum – präsentiert eine komplexe Mixed Media Installation, die eigens für den Projektraum der Schering Stiftung entstanden ist.

In einer Zweikanal-Videoprojektion wird ein Experiment mit festem Kohlenstoffdioxid (CO2) vorgestellt, das gleichzeitig eine kompositorische Soundstudie ist. Dieses auch als „Trockeneis“ bekannte Material kommt auf der Erde nicht in natürlicher Form vor und wird industriell, bspw. für die Lebensmittelkühlung, hergestellt.

Beim Übergang von seiner festen zur gasförmigen Form entsteht ein Gaspolster um das Kohlenstoffdioxid herum, welches gegen einen adäquaten Resonanzkörper aus Metall gedrückt werden kann und dadurch außergewöhnliche Schwingungen und Resonanzen generiert. So entstehen facettenreiche Töne – Schreie, Seufzer, Rufe der Entzückung und des Entsetzens – die auf unterschiedlichen Parametern wie Volumen, Oberflächenstruktur und Temperatur der Materialien basieren und so von der Künstlerin gezielt moduliert werden können.

Der Einfluss der Bewegung von Klangkonglomeraten im Raum sowie ihre Dauer und Konzentration spielen in der künstlerischen Forschung Evelina Rajcas eine entscheidende Rolle. Basierend auf Resonanzen und Aggregatzustandsveränderungen wird ihre Bedeutung sowie die Frage nach ihrem Sinn und ihrer „Aufhebung“ untersucht. Kohlenstoffdioxid hat mit ansteigender Konzentration unterschiedliche Effekte: Analgesie – Anästhesie – Tod. Da die Konzentration und der Aggregatzustand einer Substanz über ihren Grad an Giftigkeit entscheiden, sind Stichworte wie Irreversibilität und Fetisch ebenso von zentraler Bedeutung für die Ausstellung. Ein Gedanke, der auch in einem weiteren Ausstellungsstück eine Rolle spielt: einem aus antiken, radioaktiven Uran-Glas-Tellern gefertigtes Himmel-und-Hölle-Faltspiel.

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Begleitveranstaltungen 

Trockeneis-Symphonie im öffentlichen Raum

07.07.2013, 15 Uhr

Im Rahmen der Ausstellung findet eine Trockeneis-Symphonie im öffentlichen Raum statt, bei der das Entstehen von Tönen vor Ort miterlebt werden kann. Die Künstlerin bewegt sich mit einem Trockeneis-Orchester durch den Berliner Stadtraum. Sie entlocken den dort anwesenden Treppengeländern, Gerüsten, Brücken, Mülleimern, Denkmälern, Skulpturen und Straßenlaternen aus Metall Töne durch Berührung mit festem Kohlenstoffdioxid. Die dabei zurückgelegte Wegstrecke konturiert im übertragenen Sinne die variierbare Partitur der Sinfonie und die zu bespielenden Dinge im öffentlichen Raum sind ihre „Noten“. Am Ende der Performance hat sich ein Teil der „Instrumente“ – Corpi Delicti – in Gas aufgelöst, die Materie des öffentlichen Raums wird Teil einer Sinfonie und der öffentliche Raum wird zu einer möglichen Kompositionsform.
Geänderter Treffpunkt: Wasserkaskaden zwischen Marienkirche und Fersehturm, Alexanderplatz

Gespräch

07.07.2013, 16 Uhr

Im Anschluss an die Trockeneis-Symphonie findet im Projektraum der Schering Stiftung ein Gespräch zwischen Evelina Rajca, Dr. Karin Harrasser (Kunstuniversität Linz) und Dr. Daniel Tyradellis über die Poesie und Beständigkeit von Material statt.
Schering Stiftung | Unter den Linden 32-34 | 10117 Berlin

Galerie

Evelina Rajca

Ausstellungseröffnung "Anästhetiker" am 25. April 2013

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Kurzbiographie 

Eveline Rajca, lebt und arbeitet in Den Haag und Köln, Studium der audiovisuellen Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien in Köln seit 2006, von 2006-07 als Gastdozentin an der SAE für Photographie tätig, 2009-2010 Forschungsaufenthalt an der Central Academy of Fine Art im Media-Department in Beijing, im Anschluss Artist in Residence at KUART Beijing, sowie Recherchearbeit u.a. in Harbin (Heilongjiang) und Wuzhishan (Hainan). 2011 Diplom an der KHM in Köln, Schwerpunkt „Prozesse der Vorstellung und Sinnverschiebung“, seit 2012 darauf aufbauend vertiefende Studien zur Urbanen Akustik und Stereotypie, im Rahmen des Projekts „Anästhetiker“ werden Studien und Prozesse archiviert und präsentiert.

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Kontakt & soziale Netzwerke

Schering Stiftung

Unter den Linden 32-34
10117 Berlin

Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de

Öffnungszeiten
Projektraum

Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei

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