Schering Stiftung

Preisträger*in 

Porträt Sung Tieu

Porträt Sung Tieu
Foto: Nadine Fraczkowski

Sung Tieu

Preis für künstlerische Forschung 2024

Porträt Sung Tieu
Foto: Nadine Fraczkowski

Sung Tieu

Preis für künstlerische Forschung 2024


Sung Tieu ist mit dem Preis für künstlerische Forschung der Schering Stiftung 2024 ausgezeichnet worden.

Die forschungsbasierte Praxis von Sung Tieu (* 1987, VN) reflektiert die subtilen Dynamiken zwischen individuellen Lebensrealitäten und übergeordneten systemischen Kräften. Durch Installation, Skulptur, Fotografie, Zeichnung, Text, Video und Klang untersucht sie archivarische, bürokratische und institutionelle Strukturen, die über Inklusion und Exklusion, Legalität und Illegalität entscheiden.

In der Ausstellung mit dem Titel 1992, 2025 thematisiert die Künstlerin die Auswirkungen des Mauerfalls auf vietnamesische Vertragsarbeiter*innen der ehemaligen DDR und Migrant*innen wie sie selbst. Dabei untersucht sie, wie die sozio-politischen Rahmenbedingungen dieser Zeit soziale Rollen und Gemeinschaften nachhaltig prägten. Tieu stellt das Jahr 1992 als zentralen Bezugspunkt in den Mittelpunkt – jenes Jahr, in dem sie nach Deutschland kam und das von einer Welle rechtsextremer Gewalt geprägt war, die durch das Handeln staatlicher Institutionen, einschließlich der Polizei, weiter eskalierte.

Tieu, die häufig eine kritische Perspektive auf ihr unmittelbares Arbeitsumfeld einnimmt, nutzt eine neue Auftragsarbeit, um institutionelle Veränderungen an den KW umzusetzen, die 2025 in Kraft treten sollen.

Sung Tieu ist Preisträgerin des Preises für künstlerische Forschung der Schering Stiftung 2024, der seit 2020 gemeinsam mit der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt verliehen wird. Die Auszeichnung umfasst neben einem Preisgeld eine Ausstellung, die die Produktion neuer Arbeiten einschließt, sowie eine Monografie.

Die Preisträger*innenausstellung wird im Februar 2025 in den KW Institute for Contemporary Art eröffnet.

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Preisträgerausstellung von Sung Tieu in den KW 

Kunstpreis — 15.02. – 04.05.2025

Die Präsentation von Tieus künstlerischer Arbeit in den KW Institute for Contemporary Art ist ihre erste große institutionelle Einzelausstellung in Berlin.

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Die Jury 

Emma Enderby ist seit dem 15. Mai 2024 Direktorin der KW Institute for Contemporary Art in Berlin. Sie ist Kuratorin, Autorin und Dozentin für moderne und zeitgenössische Kunst. Zuletzt leitete sie in den Jahren 2021–2024 als Hauptkuratorin die Abteilung Programm und Forschung am Haus der Kunst in München. Seit Beginn ihrer Tätigkeit am Haus der Kunst kuratierte Enderby die Ausstellungen Liliane Lijn. Arise Alive und Tony Cokes. Fragments, or just Moments und eine dezentrale Ausstellung mit Rirkrit Tiravanija. Zuvor war die Britin als leitende Kuratorin von The Shed, New York an der Gründung der Institution und deren multidisziplinären Gesamtprogramm beteiligt und kuratierte die Retrospektive Agnes Denes. Absolutes and Intermediates sowie Tomás Saraceno. Particular Matters, Ian Cheng. Life after BOB sowie Ausstellungen und Auftragsprojekte mit Trisha Donnelly, Tony Cokes, Oscar Murillo, Lynn Hershman Leeson und Carrie Mae Weems. Emma Enderby war in verschiedenen Institutionen wie dem Public Art Fund beschäftigt, in dem sie unter anderem die Gruppenausstellungen Commercial Break und The Language of Things sowie Tauba Auerbach: Flow Separation kuratierte. Als Ausstellungskuratorin bei den Serpentine Galleries, London organisierte sie zahlreiche Projekte und Ausstellungen, unter anderem mit Hilma af Klint, Rachel Rose, Trisha Donnelly und Adrián Villa Rojas. Enderby arbeitet zudem als Gastdozentin und Kritikerin; sie hat Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen und Institutionen inne und ist für zahlreiche Publikationen und Kataloge als Redakteurin und Autorin verantwortlich. Ihr Studium absolvierte Emma Enderby am University College London und an der University of Oxford.

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Die in Berlin geborene, auf zeitgenössische Kunst spezialisierte Kuratorin Jenny Schlenzka ist seit September 2023 Direktorin des Gropius Bau. Zuvor war sie mehr als 20 Jahre in New York City und leitete ab 2017 den Performance Space New York. Dort arbeitete sie unter anderem mit Donna Haraway, Juliana Huxtable, Mette Ingvartsen, Ligia Lewis, Renata Lucas, Tiona Nekkia McClodden, Sarah Michelson, Precious Okoyomon, Sondra Perry sowie Underground Resistance zusammen und bezog Künstler*innen in alle institutionellen Bereiche ein.

Zuvor entwickelte sie am MoMA PS1 in Queens neue Ausstellungsformate für performative Kunst und rief mit den erfolgreichen „Sunday Sessions“ ein wöchentliches, kostenloses Live-Programm ins Leben, das Künstler*innen wie Cyprien Gaillard, Kim Gordon, Cao Fei, Anne Imhof, Joan Jonas, Jutta Koether, Mårten Spångberg, M.I.A., Pope.L, Pussy Riot oder Wu-Tang Clan versammelte. An ihrer vorherigen Station, dem Museum of Modern Art (MoMA), war Schlenzka die erste für Performancekunst zuständige Kuratorin am Museum of Modern Art und baute den Bereich mit auf.

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Defne Ayas ist eine Kuratorin, die sich dafür einsetzt, Allianzen mit Kunst und Künstlern zu schmieden, wobei sie sich darauf konzentriert, kulturelle Plattformen und Formate neu zu gestalten. In ihrer Arbeit untersucht sie, wie Künstler zukünftige Vektoren für Realität, Politik und Repräsentation schaffen können - seien sie ästhetisch, geografisch, politisch, kommunal oder spirituell. Ayas war in Schlüsselpositionen bei Kulturinstitutionen auf der ganzen Welt tätig, darunter Melly (alias Witte de With Center for Contemporary Art) (2012-2017). Derzeit arbeitet sie zwischen Berlin und New York und ist Curator at Large bei Performa, wo sie seit 2005 als Kuratorin tätig ist. Jüngste Projekte wie Protest and Performance: A Way of Life und Sonic Tonic Assembly (beide 2023) unterstreichen ihr Engagement für die Reflexion des Zeitgeistes und der kollektiven Energie der Mitwirkenden. Bis Juni 2021 war sie gemeinsam mit Natasha Ginwala künstlerische Leiterin der Gwangju Biennale 2021.

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Charlotte Klonk studierte Kunstgeschichte an den Universitäten von Hamburg und Cambridge. Nach ihrer Promotion war sie Junior Research Fellow am Christ Church College, Oxford University, und Lecturer an der University of Warwick. Seit 2011 ist sie Professorin für Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin.

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Helena Uambembe, geboren 1994 in Pomfret, Südafrika, ist eine Künstlerin angolanischer Abstammung, deren Arbeit stark von ihrer Herkunft und ihren Erfahrungen geprägt ist. Ihre Eltern flohen vor dem Bürgerkrieg in Angola, und ihr Vater war Soldat im 32. Bataillon der südafrikanischen Streitkräfte. Uambembe setzt sich in ihrer künstlerischen Praxis mit Themen des 32. Militärbataillons und ihrer angolanischen Herkunft auseinander.
Sie erwarb 2018 ihren Bachelor of Technology an der Tshwane University of Technology in Südafrika. Uambembe gewann den David Koloane Award und absolvierte eine zweimonatige Residency in der Bag Factory in Johannesburg. Sie hat auf der Art Basel Statement ausgestellt, wo sie 2022 mit dem Baloise Art Prize ausgezeichnet wurde. Ihre erste institutionelle Einzelausstellung hatte sie im Jahr 2023 im Museum MMK für Moderne Kunst MMK Frankfurt.
Sie ist auch eine der Preisträgerinnen des Ars Viva Kunstpreises 2025. Mit ihrer einzigartigen künstlerischen Stimme, die in ihrer persönlichen Erfahrung und ihrem Erbe verwurzelt ist, erforscht Helena Uambembe weiterhin die Grenzen der zeitgenössischen Kunst und verschiebt sie.

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Partner 

Das Projekt wird in Kooperation mit folgenden Partnern realisiert:

KW Institute for Contemporary Art
Senatsverwaltung für Kultur und Europa

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