Schering Stiftung

Ausstellung 

Hannes Rickli, 2012
RemOs1, Stereometriebild rechts
Koldewey Station, Ny Ålesund, Spitzbergen, 15.6.2012, 09:36. Philipp Fischer, Alfred-Wegener-Institut für Polar und Meeresbiologie in der Helmholtz-Gemeinschaft/Biologische Anstalt Helgoland.

Hannes Rickli, 2012 RemOs1, Stereometriebild rechts Koldewey Station, Ny Ålesund, Spitzbergen, 15.6.2012, 09:36. Philipp Fischer, Alfred-Wegener-Institut für Polar und Meeresbiologie in der Helmholtz-Gemeinschaft/Biologische Anstalt Helgoland.
Foto: © Philipp Fischer

Hannes Rickli, 2012
RemOs1
Unterwasser-Beobachtungssystem (Masse: ca. 220 x 115 x 42 cm). Philipp Fischer, Alfred-Wegener-Institut für Polar und Meeresbiologie in der Helmholtz-Gemeinschaft/Biologische Anstalt Helgoland.

Hannes Rickli, 2012 RemOs1 Unterwasser-Beobachtungssystem (Masse: ca. 220 x 115 x 42 cm). Philipp Fischer, Alfred-Wegener-Institut für Polar und Meeresbiologie in der Helmholtz-Gemeinschaft/Biologische Anstalt Helgoland.
Foto: © Hannes Rickli

Hannes Rickli

Fischen lauschen. Beginn einer Datenübertragung aus der Arktischen See

Hannes Rickli

Fischen lauschen. Beginn einer Datenübertragung aus der Arktischen See

Laufzeit:

25.01. – 23.03.2013

Ausstellungseröffnung:

Donnerstag, 24. Januar 2013, 19–21 Uhr

Öffnungszeiten:

Montag bis Samstag: 11 bis 18 Uhr

Veranstaltungsort:

Schering Stiftung
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin

Eintritt frei.

Hören Sie rein! Interview mit Hannes Rickli auf RadioEins am 23.01.2013
RadioEins über Fischen lauschen.mp3

Hören Sie rein!
Bericht zur Tagung „Fragile Daten“ von Jochen Stöckmann auf DeutschlandRadio am 02.03.2013
zum Download als mp3


Der in Zürich lebende Schweizer Künstler präsentiert eine Experimentalanlage, die gleichsam ein Pilotprojekt künstlerischer Forschung zur Entwicklung ästhetischer Strategien in der wissenschaftlichen Praxis ist. Die audiovisuelle Installation basiert auf audifizierten Daten von Computerprozessen sowie teils live übertragenen teils archivierten Videobildern einer verhaltensbiologischen Forschungsstation auf Spitzbergen.

Die Arbeitsgruppe um den Fischökologen Prof. Philipp Fischer erforscht auf Spitzbergen Habitate und Migrationen von Meereslebewesen. Um dafür notwendige konstante Messreihen zu erhalten, wurde vor der Küste die Unterwasserstation RemOs installiert, welche mit Messsonden und Kameras bestückt konstant aktuelle Daten wie Stereobilder, Temperatur, Trübheit oder Salzgehalt des Wassers ans Festland sendet. Über Remote und Datenstreaming kann aus großer Distanz auf diese Daten zugegriffen werden.

Bevor die RemOs im Meer versenkt wurde, hatte Hannes Rickli die Gelegenheit, zusätzlich zu den bestehenden Sonden sechs eigene akustische Sensoren an neuralgischen Orten in die RemOs einzubauen. Diese zeichnen seither konstant die Klangwelten auf, welche die Computer, Prozessoren und Kameras in der RemOs erzeugen, indem sie die elektromagnetischen Schwingungen registrieren, während die RemOs ihrerseits die Umgebung dokumentiert. Die akustischen Sensoren beobachten und überprüfen damit aus einer eigenen Perspektive die Erzeugung und Verarbeitung wissenschaftlicher Daten. Dabei werden für die sekundäre Beobachtungsinstanz ähnliche Aufzeichnungs-, Filter- und Übermittlungssysteme verwendet wie in der primären. Die Kunstinstallation möchte herausarbeiten, wie digitale Medien zur Erforschung „natürlicher“ Phänomene eingesetzt und dabei selber zum Forschungsgegenstand werden. Digitale Medienpraktiken generieren nicht nur im wissenschaftlichen Labor und im Feldversuch neue, außerhalb der Medien nicht existierende Welten sondern auch im gesellschaftlichen Lebensalltag.

Für das Projekt „Fischen lauschen“ hat Rickli die akustischen Signale der Unterwasserstation sowie die eigentlich ephemeren Videostreams über mehrere Monate aufgezeichnet und archiviert. In der Ausstellung werden diese Daten vielspurig synchron ausgespielt und transportieren damit eine vielschichtige Gleichzeitigkeit einer tausende Kilometer entfernten Forschungsrealität in den Raum der Schering Stiftung in Berlin. Unterschiedliche Displaymethoden zeigen eine variable Zeitlichkeit und lösen das Bild aus der intendierten wissenschaftlichen Pragmatik heraus.
Die Rückkopplung wissenschaftlicher und künstlerischer Verfahren transformiert im Kunstraum die audiovisuelle Welt des Experimentierens als Phänomen mit eigenen ästhetischen Ordnungen, in denen sich die Besucher der Ausstellung ebenso neu orientieren werden wie die am Ausgangsmaterial beteiligten Biologen und Künstler.

Die Ausstellung ist Teil des reSource 003: P2P Vorspiels, präsentiert von der transmediale 2013 www.transmediale.de und CTM.13 www.ctm-festival.de

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Begleitveranstaltungen 

Tagung Fragile Daten

01.03.2013
Begleitprogramm

Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Tagung Fragile Daten 

Symposium — 01.03. – 02.03.2013

Die Tagung diskutiert die Verschiebung in den Naturwissenschaften, insbesondere in der Biologie, von der theoriegeleiteten zur datengetriebenen Forschung.

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Zitat 

Mit ästhetisch meine ich den Blick auf die materiellen Herstellungsbedingungen der Unterwasserbildproduktion in der arktischen See. [...] Das Einrichten eines Settings, konkrete Raumsituationen oder Lichtsituationen, alternative Geschichten über den Forschungsalltag, die in den offiziellen Publikationen nicht vorkommen.

02.03.2013, Hannes Rickli, Bericht zur Tagung „Fragile Daten“ von Jochen Stöckmann auf DeutschlandRadio am 02.03.2013
zum Download als mp3

Partner 

Das Projekt wird in Kooperation mit folgenden Partnern realisiert:

Kurzbiographie 

Hannes Rickli (1959 in Bern, lebt und arbeitet in Zürich) studierte Fotografie an der Schule für
Gestaltung Zürich und absolvierte nach seinem Diplom 1988 ein Aufbausemester in Medienkunst an
der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Seit 1991 ist er als freier Künstler mit
Ausstellungen im In- und Ausland tätig und seit 1996 als Dozent an der Zürcher Hochschule der
Künste (ZHdK). Sein Arbeitsschwerpunkt in Forschung und Lehre liegt auf künstlerischen und
theoretischen Untersuchungen instrumenteller Medien- und Raumkonstellationen sowie auf der
Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Alltagspraktiken des (unbewussten) Medien- und
Raumgebrauchs. Außerdem widmet er sich der experimentellen Erforschung von Formaten zur Deund
Re-Kontextualisierung funktioneller ästhetischer Phänomene im Kunstkontext und im öffentlichen
Raum. Hannes Rickli hält international Vorträge und Workshops und veröffentlicht zahlreiche Texte.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Seite des Instituts für Gegenwartskunst der ZHdK unter
www.ifcar.ch

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Kontakt & soziale Netzwerke

Schering Stiftung

Unter den Linden 32-34
10117 Berlin

Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de

Öffnungszeiten
Projektraum

Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei

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