27.04. – 16.07.2017
Mittwoch, 26. April 2017, 18–21 Uhr
Donnerstag bis Montag, 13–19 Uhr
„Die Eigenschaft des reinen Geistes ist das Schauen und nicht das Wissen.“, schrieb der Dichter und Arzt Justinus Kerner. Diese Aussage stellt die in Berlin lebende Künstlerin Ivana Franke mit ihrem Projekt Retreat into Darkness. Towards a Phenomenology of the Unknown (Rückzug in die Dunkelheit. Annäherung an eine Phänomenologie des Unbekannten) in Frage. Sehen wir nur, was wir wissen? Wie können wir uns von unseren bequemen und vorgefertigten Sehgewohnheiten lösen und unseren Blick auf die Welt hinterfragen?
Retreat into Darkness. Towards a Phenomenology of the Unknown umfasst eine von Elena Agudio kuratierte Ausstellung in der Schering Stiftung, eine Reihe von Experimenten, die Ivana Franke zusammen mit Bilge Sayim, Professor für Kognitive Psychologie und Wahrnehmung an der Universität Bern, durchführt, ein interdisziplinäres Symposium und eine Publikation. Sie bilden gemeinsam die wesentlichen Bestandteile von Ivana Frankes künstlerischer Praxis, die auf einer umfassenden Untersuchung der Grenzen unserer Wahrnehmung basiert, die durch unseren Verstand, unseren Körper und unsere Umwelt konditioniert ist.
In ihrer neuen Installation bietet Ivana Franke dem Betrachter eine visuelle und körperliche Erfahrung, mit der sich unsere vorgefasste Sicht auf die Realität durchbrechen lässt und ihr damit andere, entschieden fiktive, imaginäre und kosmische Dimensionen verleiht. Lichtreflexionen schweben in der Luft und bilden wechselnde „Objekte“. Diese stehen zunächst still, wie eingefroren. Verändert aber der Besucher seine Position im Raum, bewegen sich diese Objekte in unerwartete Richtungen. Diese merkwürdigen Konstellationen scheinen sich tief in den Raum auszudehnen, nur um dann in einer Bewegung, die der Intuition widerspricht, wieder auf einen zuzukommen. Wie beim Beobachten von funkelnden Glühwürmchen hat der Betrachter von Frankes Installation die Möglichkeit, einen flüchtigen Blick auf die „unbekannten“ dynamischen Objekte zu werfen, die sich in der Dunkelheit zeigen. Das Licht, das man sieht, verwandelt sich in Erfahrungen, die unsere Wahrnehmung und unser Vorstellungsvermögen in Frage stellen, und dabei räumliche Architekturen andeuten, die man auch mit Hilfe der uns bereits bekannten nicht identifizieren kann. Indem diese Erfahrungen „epistemologische Brüche“ kreieren, regen sie unser Vorstellungsvermögen an und ermöglichen es uns, bestehende Wissensmodi infragezustellen und alternative Zukunftsentwürfe zu entwickeln.
27.06.2017, 11–18 Uhr
In Kooperation mit SAVVY Contemporary Berlin
Mit: Elena Agudio, Jimena Canales, Ivana Franke, Bilge Sayim, u. a.
Schering Stiftung/silent green Kulturquartier - Kuppelhalle
Anmeldung unter anmeldung@scheringstiftung.de
Ausstellungseröffnung "Retreat into Darkness. Towards a Phenomenology of the Unknown" am 26. April 2017
Mediathek besuchenDie Schering Stiftung ist Partner der Langen Nacht der Wissenschaften 2017.
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin
Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de
Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei