12.09. – 01.12.2024
Mittwoch, 11. September 2024, 18–22 Uhr
Donnerstag und Freitag, 13–19 Uhr
Samstag und Sonntag, 11–19 Uhr
Projektraum der Schering Stiftung
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin
In ihrer Einzelausstellung präsentiert die Künstlerin Sarah Ancelle Schönfeld eine neue experimentelle Fotoserie. Durch das Beträufeln belichteter Fotonegative mit Hormonen bzw. körpereigenen Stoffen wie Muttermilch und pharmakologischen Substanzen wie der Verhütungspille entstehen Formen, deren ästhetische Qualität fasziniert. Die Auswahl der Stoffe und Medikamente macht Schönfelds Auseinandersetzung mit der vielschichtigen Thematik rund um die Kontrollmechanismen weiblicher Reproduktion deutlich. Indem sie Prozesse, die sich im Inneren des Körpers abspielen, in eine bildliche Form überführt, schafft die Künstlerin einen ästhetischen Zugang zu dieser Debatte.
Die künstlerischen Arbeiten werden im Vorfeld der Ausstellung Gegenstand einer intellektuell-künstlerischen Diskussion, an der sich z.B. Dr. Jeannie Moser (Literatur- und Kulturwissenschaftlerin), Prof. Dr. Christina Vagt (Medienwissenschaftlerin), Ashkan Sepahvand (Künstler), Prof. Dr. Esther Leslie (Politische Ästhetik) und Dr. Dehlia Hannah (Wissenschaftsphilosophin) beteiligen.
Sarah Schönfeld entwirft künstlerische Arbeiten, die als experimentelle Laboratorien fungieren. Durch die Anwendung interdisziplinärer Methoden versucht sie in Fotografien, die auch die Form von Installationen und Skulpturen annehmen können, vielschichtige Fragenkomplexe zu diskutieren und Erkenntnisse herbeizuführen.
Für „Labor Lab“ greift die Künstlerin erneut auf die von ihr erprobte Methode der kameralosen Bilder zurück. Bereits in der Werkserie „All you can feel“ (2013) ließ sie die photochemischen Substanzen der bereits entwickelten Fotonegative mit Substanzen wie bspw. illegalen Drogen reagieren. Die Verknüpfung von Produkten der synthetischen Chemie und künstlerischen Medien wie dem Farbfilm hat die Autorin und Wissenschaftlerin Esther Leslie in ihrem Buch „Synthetic Worlds“ (2005) systematisch untersucht. Darin erläutert sie den historischen Zusammenhang zwischen den Innovationen der chemischen Industrie und technisch-materiellen Errungenschaften auf den Gebieten der Fotografie und Kunststoffproduktion, die sich zeitgleich vollzogen.
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin
Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de
Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei