In Nairy Baghramians Skulpturen spielen Glas und Metall sowie textile Elemente eine zentrale Rolle. Ihre Arbeiten verweisen auf das Formenrepertoire des Modernismus in Architektur und Design und faszinieren durch den perfekten Umgang mit Materialien und Proportionen. Die Künstlerin ist 1971 in Isfahan geboren, sie lebt und arbeitet in Berlin.
Die Jury, Prof. Dr. Horst Bredekamp, Humboldt-Universität zu Berlin, Prof. Dr. Christoph Brockhaus, Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg, und Dr. Ursula Prinz, Berlinische Galerie, hat der in Berlin lebenden und arbeitenden Künstlerin den Preis zugesprochen, da sich ihre Arbeiten nicht nur durch eine hohe Qualität auszeichnen, sondern auch eine eigenständige Position erkennen lassen.
„Die Künstlerin schöpft aus den Potentialen einer architektonischen Skulptur und verfügt über ein hohes Maß an skulpturaler und technischer Präzision“, begründet die Jury die Entscheidung. „Was auf den ersten Blick leicht reduziert und beinahe unterdrückt erscheint, erweist sich rasch als komplex und aus zahlreichen Dualitäten gewonnen. Skulpturale Verdichtung steht gegen Leere, Stabilität gegen Labilität, Öffnung gegen Barrikade, einfache Form gegen ‚gebrochene‘ Raumbilder, Fläche gegen Tiefe, Weiß gegen Schwarz. In der Summe können ihre Rauminstallationen, die reale Architektur und Skulptur, Raum und Betrachter in ein Referenz- und Beziehungssystem stellen, als stille und lichte Reflektionsräume bezeichnet werden.“
Mit dem Förderpreis Bildende Kunst zeichnet die Schering Stiftung alle zwei Jahre begabte junge Künstler aus, von denen in Zukunft herausragende Leistungen zu erwarten sind. 2007 wurde der Preis im Bereich Skulptur ausgelobt. Im Jahr 2005 wurde er in der Gattung Malerei vergeben. Preisträgerin war Cornelia Renz. „Mit dem Förderpreis Bildende Kunst der Schering Stiftung wird nicht nur ein Nachwuchskünstler ausgezeichnet, sondern auch die Bedeutung Berlins als Kulturhauptstadt unterstrichen“, so der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit in seinem Grußwort bei der Preisverleihung. „Die Berlinische Galerie ist genau der richtige Ort, um junge Kunst einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“
Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)
1999 How is your work going?, Galerie Christian Nagel, Köln
2003 Hausordnungen, Stadthaus Ulm
2004 voluptuous panic, Galerie Christian Nagel, Berlin (E) – Splendor Geometrik, Galerie Gisela
Capitain, Köln – Villa Romana 2003, Museum Morsbroich, Leverkusen – Here and Now, Büro Friedrich,
Berlin
2005 Die Geister mögen das Flanieren, Galerie Christian Nagel, Köln (E) – 2005/06 Time Lines,
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf
2006 Nairy Baghramian: Es ist ausser Haus, Kunsthalle Basel (E) – Entblätterte Identitäten: Mode-Kunst-Zeitschrift, Stadthaus Ulm – A Public Private Mystery Tour, Akademie der Bildenden Künste Wien – Bonanza, Jack Tilton Gallery, New York
E = Einzelausstellung
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin
Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de
Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei