Schering Stiftung

Preisträger*in 

Preisträgerin Maiken Nedergaard, M.D., D.M.Sc., Ernst Schering Preis 2024

Preisträgerin Maiken Nedergaard, M.D., D.M.Sc., Ernst Schering Preis 2024
Foto: J. Adam Fenster, University of Rochester

Preisträgerin Maiken Nedergaard, M.D., D.M.Sc., Ernst Schering Preis 2024

Preisträgerin Maiken Nedergaard, M.D., D.M.Sc., Ernst Schering Preis 2024
Foto: J. Adam Fenster / University of University of Rochester

Maiken Nedergaard

Ernst Schering Preis 2024

Maiken Nedergaard

Ernst Schering Preis 2024


Maiken Nedergaard hat mit der Entdeckung und Beschreibung des glymphatischen Systems entscheidend zu unserem Verständnis der Gehirnphysiologie beigetragen. Ihre Entdeckung änderte grundlegend das Verständnis davon, wie Abfallstoffe aus dem Gehirn entfernt werden. Indem sie die Rolle des glymphatischen Systems bei der Entfernung potenziell neurotoxischer Stoffe, einschließlich Beta-Amyloid, während des Schlafs hervorhob, hat Nedergaard neue Wege in der Schlafforschung erschlossen und wichtige Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Schlaf und neurodegenerativen Erkrankungen geliefert.

Damit hat die herausragende Wissenschaftlerin bereits zum zweiten Mal einen Paradigmenwechsel in den Neurowissenschaften eingeleitet. Bereits 1994 zeigte Nedergaard in einer Veröffentlichung in Science, dass Gliazellen Signale an Neuronen übertragen können. Dies widerlegte die damals vorherrschende Ansicht, dass Gliazellen nur unterstützende Funktionen ohne elektrische Aktivität haben.

Ihre weiteren Forschungen zur Rolle dieser Zellen bei der Entsorgung von neuralen Abfällen mündeten in der Identifizierung des glymphatischen Systems – eines einzigartigen Abfallentsorgungspfades im Gehirn, der entscheidend ist für die Beseitigung toxischer Proteine, die zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson führen können (Science 2012).

Maiken Nedergaard ist Dean’s Professor und Co-Direktorin des Zentrums für Translationale Neuromedizin am University of Rochester Medical Center in Rochester, NY, sowie Professorin für Gliazellbiologie am Zentrum für Neurowissenschaften der Universität Kopenhagen in Dänemark.

In Anerkennung ihrer bahnbrechenden Entdeckung und Erforschung des glymphatischen Systems, das Giftstoffe aus dem Gehirn entfernt und neue Ansätze für die Behandlung der Alzheimer-Krankheit bietet, erhält Maiken Nedergaard den Ernst Schering Preis 2024.

Professor Stephen Dewhurst von der University of Rochester, New York, nominierte Maiken Nedergaard für den Ernst Schering Preis. Eine international besetzte Jury wählte Professor Nedergaard aus einer Vielzahl hervorragender Nominierungen für diesen Preis aus. Prof. Dr. Max Löhning, Vorsitzender des Stiftungsrats der Schering Stiftung, betonte: „Die Arbeit von Maiken Nedergaard hat unser Verständnis von der Selbstregulierungs- und Wartungsfähigkeit des Gehirns tiefgreifend verändert. Ihre innovative Forschung hat nicht nur das medizinische Verständnis von neurodegenerativen Krankheiten vertieft, sondern auch konkrete Wege aufgezeigt, wie diese Erkrankungen behandelt werden könnten. Ihre Arbeiten sind ein leuchtendes Beispiel für die Rolle der Grundlagenforschung in der Anwendung medizinischer Innovationen.“

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Begleitveranstaltungen 

Nightlife of the Brain

11.11.2024, 10 Uhr
Vortrag für Schüler*innen der Oberstufe

Schulfarm Insel Scharfenberg (nicht öffentlich)

The Glymphatic System in Health and Disease

11.11.2024, 17 Uhr
Öffentlicher wissenschaftlicher Vortrag

Charité – Universitätsmedizin Berlin
Charité Campus Mitte
Hörsaalruine des Berliner Medizinhistorischen Museums
Virchowweg 16, 10117 Berlin

 

Carolin Schneider

2024
Die Medizinerin erhält den Friedmund Neumann Preis für ihre herausragenden Beiträge zur Prävention und Therapie von gastrointestinalen und metabolischen Erkrankungen

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Laudatio 

„Seit Beginn ihrer Karriere hat sich Maiken Nedergaard als Pionierin in den Neurowissenschaften erwiesen. Ihre experimentellen Grundlagenforschungen, die stets klinische Problematiken im Blick haben, haben unsere Sicht auf die Gesundheit und Krankheiten des Gehirns revolutioniert. Sie hat entscheidende Mechanismen der Gehirnfunktion beleuchtet und neue Behandlungswege für neurologische Störungen, von der Alzheimer-Krankheit bis zum Schlaganfall, eröffnet.“

Prof. Dr. Ulrich Dirnagl

Bisherige Preisträger*innen im Portrait

2024

Carolin Schneider

Die Medizinerin erhält den Friedmund Neumann Preis für ihre herausragenden Beiträge zur Prävention und Therapie von gastrointestinalen und metabolischen Erkrankungen

Carolin Schneider 

Preisverleihung 2024 

Preisträger*in

Die Medizinerin erhält den Friedmund Neumann Preis für ihre herausragenden Beiträge zur Prävention und Therapie von gastrointestinalen und metabolischen Erkrankungen

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Preisverleihung — 12. November 2024

Die Schering Stiftung verleiht der Neurobiologin Maiken Nedergaard den Ernst Schering Preis. Die Medizinerin und Wissenschaftlerin Carolin Schneider erhält den Friedmund Neumann Preis.

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Ernst Schering Preis Jury 

Pico Caroni ist seit 1995 Senior-Gruppenleiter am Friedrich Miescher Institute (FMI) for Biomedical Research und Professor für Neurobiologie am Biozentrum der Universität Basel. Er studierte Biochemie an der ETH Zürich und forschte anschließend über die Regeneration im Zentralnervensystem in der Arbeitsgruppe von Martin Schwab am Institut für Hirnforschung der Universität Zürich. Seit 1989 forscht er am FMI – zunächst als Junior-Gruppenleiter – über die Plastizität in definierten neuronalen Schaltkreisen und Systemen. Dabei interessieren ihn neben den Grundlagen von Lernen und Gedächtnis auch die Einflüsse von Genmutationen auf die Schaltkreise und die daraus resultierenden psychischen Störungen.

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Britta Eickholt ist seit 2011 Professorin für Molekulare und Zelluläre Biochemie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Sie promovierte 1998 am Guy’s Hospital in London. In 2001 erhielt sie eine Lecturship am King’s College London und startete ihre eigene Forschungsgruppe am ‚MRC Centre for Developmental Neurobiology‘. Sie wurde 2010 zur Professorin für Molecular Neurobiology am King’s College ernannt, bevor sie ihrem Ruf in 2011 nach Berlin folgte. In ihrer Forschung beschäftigt sich Britta Eickholt mit Mechanismen der Signaltranduktion, die dynamische Prozesse des Zytoskelett in neuronalen Zellen regulieren.

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Carl-Henrik Heldin ist seit 1992 Professor für Molekulare Zellbiologie an der Universität Uppsala, Schweden. Von 1986 bis 2017 war er Direktor des Ludwig Institute for Cancer Research in Uppsala. Professor Heldin ist Vorsitzender der Nobelstiftung, des Science for Life Laboratory sowie der European Molecular Biology Organization. Sein Forschungsinteresse gilt den Mechanismen der Signalübertragung durch Wachstumsregulationsfaktoren sowie ihre Normalfunktion und Rolle bei Erkrankungen. Ein wichtiges Ziel ist die Erforschung des möglichen klinischen Nutzens von Signaltransduktionsantagonisten.

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Hartmut Michel studierte Biochemie an der Universität Tübingen und München und wurde 1977 an der Universität Würzburg promoviert. 1986 folgte seine Habilitation an der Universität München. Seit 1987 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt am Main und leitet dort die Abteilung für Molekulare Membranbiologie. Für die Aufklärung der dreidimensionalen Struktur des photosynthetischen Reaktionszentrums eines Purpurbakteriums erhielt er 1988 den Nobelpreis für Chemie – zusammen mit Johann Deisenhofer und Robert Huber.

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Carmen Buchrieser ist derzeit Professorin am Institut Pasteur, Paris, Frankreich. Sie promovierte an der Universität Salzburg, Österreich. Sie leitet eine Forschungsgruppe am Intitut Pasteur, die sich mit der bakteriellen Pathogenese beschäftigt. Ihr Hauptforschungsinteresse gilt dem Verständnis, wie Bakterien Krankheiten verursachen: Welche genetischen Faktoren verleihen bakterielle Virulenz, wie entwickeln sie sich, durch welche Mechanismen ermöglichen sie die Untergrabung von Wirtsfunktionen und ganz allgemein, wie entstehen menschliche Krankheitserreger.

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Prof. Dr. Michael Potente, ist Kardiologe und Forscher. Nach seiner Promotion und Habilitation an der Goethe-Universität Frankfurt übernahm er die Leitung einer Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung. Derzeit ist er W3-Professor am Berlin Institute of Health sowie am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit ist er auch am Deutschen Herzzentrum der Charité klinisch tätig. Seine Forschungsbeiträge zur kardiovaskulären Medizin wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Mitgliedschaft in der European Molecular Biology Organisation (EMBO) und dem Judah Folkman Award.

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Thomas Höfer leitet die Abteilung für Theoretische Systembiologie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und ist Professor an der Fakultät für Biowissenschaften der Universität Heidelberg. Nach seinem Studium der Biophysik promovierte er in angewandter Mathematik an der Universität Oxford. Nach postdoktoralen Forschungsaufenthalten am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden und am Collège de France wurde er 2002 Juniorprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin und zog 2007 nach Heidelberg. Seine Forschung "bringt Zeit in die Gleichung", indem er datengesteuerte mathematische Modelle für die klonale Dynamik von Immunantworten, stammzellgesteuerte Geweberegeneration und somatische Evolution entwickelt.

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