Schering Stiftung

Preisträger*in 

Prof. Dr. Matthias Tschöp, Ernst Schering Preis 2023

Prof. Dr. Matthias Tschöp, Ernst Schering Preis 2023
Foto: Helmholtz Munich/Matthias Tunger

Prof. Dr. Matthias Tschöp, Ernst Schering Preis 2023

Prof. Dr. Matthias Tschöp, Ernst Schering Preis 2023
Foto: Matthias Tunger, Helmholtz Munich/

Matthias Tschöp

Ernst Schering Preis 2023

Matthias Tschöp

Ernst Schering Preis 2023


Der Mediziner und Wissenschaftler Matthias Tschöp hat eine Reihe von bahnbrechenden Erfolgen im Bereich der Stoffwechselforschung vorzuweisen. Neben dem von ihm im Jahr 2000 entdeckten Hungerhormon Ghrelin fanden Tschöp und sein langjähriger Chemiker-Kollege Richard DiMarchi die neue Wirkstoffklasse der Zwei- und Dreifach- Darmhormon-Medikamente, die sogenannten Polyagonisten, deren erste Version im vergangenen Jahr in den USA zugelassen wurden. Mehr als zehn weitere Polyagonisten befinden sich derzeit in der klinischen Prüfung und versprechen eine neue Ära der Stoffwechselmedizin. Erstmals können die Volkskrankheiten Übergewicht und Adipositas mit diesen Medikamenten umfänglich behandelt und damit das Risiko, an Diabetes zu erkranken, deutlich reduziert werden.

Matthias Tschöp ist CEO und wissenschaftlicher Geschäftsführer am Helmholtz Munich, Alexander-von-Humboldt-Professor an der Technischen Universität München sowie Vizepräsident der Helmholtz-Gemeinschaft für den Forschungsbereich Gesundheit.

Für seine Entdeckung des Hungerhormons Ghrelin, die Aufklärung der Signalwege zwischen Darm und Gehirn sowie die Entwicklung neuer Wirkstoffklassen, die erstmalig Körpergewicht und Blutzucker auch bei massiver Fettleibigkeit normalisieren können, würdigt die Schering Stiftung ihn mit dem Ernst Schering Preis 2023.

Matthias Tschöp wurde vom Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Otmar D. Wiestler für den Ernst Schering Preis nominiert. Die konzeptionellen und experimentellen Ansätze von Tschöp bewegen sich an der Schnittstelle zwischen modernster Stoffwechselforschung und der translationalen personalisierten Medizin. So ist Professor Tschöp ein einzigartiges inspirierendes Beispiel für einen ärztlichen Wissenschaftler, der in seiner täglichen klinischen Arbeit einen spezifischen ungedeckten medizinischen Bedarf erkannte (Adipositas) und beschloss in die Wissenschaft zu gehen, um die zugrundeliegende Pathophysiologie zu entschlüsseln. Dort klärte er die wesentlichen Signalwege auf (Hungerhormon Ghrelin) und entdeckte in der Folge neue Klassen von Therapeutika die auf die Darm-Hirn-Achse abzielen. Diese sogenannten Polyagonisten erwiesen sich als weltweit bestes Mittel gegen Fettleibigkeit und ermöglichen eine vollständige medizinische Kontrolle des menschlichen Körpergewichts.

Matthias Tschöp studierte und promovierte in Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach einem Forschungsstipendium bei Eli Lilly (Indianapolis, USA, 1999-2002) gründete er sein eigenes Labor am Deutschen Institut für Ernährungsforschung (Potsdam, 2002-2003). An der University of Cincinnati (USA, 2003-2011) war er wissenschaftlicher Direktor und Inhaber eines Stiftungslehrstuhls für Medizin. Dann wurde er von Helmholtz München und der Technischen Universität München nach Deutschland zurückgeworben. Er ist Alexander-von- Humboldt-Professor an der TU München, CEO beim Helmholtz Zentrum München und Vizepräsident der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Darüber hinaus ist er Inhaber einer außerplanmäßigen Professur an der Universität Yale.

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Begleitveranstaltungen 

Übergewicht und Diabetes: Wie bleibe ich gesund?

06.09.2023
Schüler*innenvortrag

Schulfarm Insel Scharfenberg, Berlin-Tegel (nicht öffentlich)

Laudatio 

"Matthias Tschöp ist mit großer Leidenschaft auf der Suche nach neuen Prinzipien und Paradigmenwechseln. Mittelmaß findet bei seinen Forschungen keinen Platz. Er versteht es, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für seine hochgesteckten Ziele zu begeistern und mitzureißen.“

Prof. Dr. Günther Wess

Public Scientific Lecture

Vortrag — 06.09.2023

This year's Ernst Schering Prize Laureate, Prof. Dr. Matthias Tschöp, will present his latest research results to a scientific audience.

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Preisverleihung 2023

Preisverleihung — 05.09.2023

Die Schering Stiftung verleiht dem Mediziner und Wissenschaftler Matthias Tschöp den Ernst Schering Preis. Die Humangenetikerin Na Cai erhält den Friedmund Neumann Preis.

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Ernst Schering Prize Lecture 2023

Vortrag — 05.09.2023

Prof. Tschöp präsentiert seine innovative Stoffwechselforschung und die Entwicklung neuartiger Therapeutika, die erstmals das Potenzial haben, die weltweite Adipositas- und Typ-2-Diabetesepidemie in den Griff zu bekommen

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Lebenslauf

Prof. Dr. Matthias Tschöp

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Ernst Schering Preis Jury 

Max Löhning (*1969) forscht an der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin sowie am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ), wo er das von der Willy Robert Pitzer Stiftung und der Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung geförderte Pitzer-Labor für Arthroseforschung leitet. Seine Karriere wurde stets von Stiftungen begleitet. Als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes studierte er Biologie in Mainz und promovierte im Jahr 2000 am Institut für Genetik der Universität zu Köln mit Forschungsaufenthalten in den USA am NIH in Bethesda und an der Washington University School of Medicine in St. Louis. Nach einem durch die Schering Stiftung unterstützten Postdoc-Aufenthalt am Institut für Experimentelle Immunologie der ETH/Universitätsspital Zürich, Schweiz, wechselte er nach Berlin, zunächst mit einer Lichtenberg-Professur der Volkswagen Stiftung und im Jahr 2012 auf die Universitätsprofessur für Experimentelle Immunologie und Arthroseforschung der Charité. Max Löhning ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und dort seit 2017 Sprecher der Biowissenschaftlich-medizinischen Klasse. Zudem ist er Vorstandsmitglied der Deutschen Rheumastiftung, ehemaliges Mitglied der Jungen Akademie an der BBAW und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und Empfänger mehrerer Wissenschaftspreise.

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Carl-Henrik Heldin ist seit 1992 Professor für Molekulare Zellbiologie an der Universität Uppsala, Schweden. Von 1986 bis 2017 war er Direktor des Ludwig Institute for Cancer Research in Uppsala. Professor Heldin ist Vorsitzender der Nobelstiftung, des Science for Life Laboratory sowie der European Molecular Biology Organization. Sein Forschungsinteresse gilt den Mechanismen der Signalübertragung durch Wachstumsregulationsfaktoren sowie ihre Normalfunktion und Rolle bei Erkrankungen. Ein wichtiges Ziel ist die Erforschung des möglichen klinischen Nutzens von Signaltransduktionsantagonisten.

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Britta Eickholt ist seit 2011 Professorin für Molekulare und Zelluläre Biochemie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Sie promovierte 1998 am Guy’s Hospital in London. In 2001 erhielt sie eine Lecturship am King’s College London und startete ihre eigene Forschungsgruppe am ‚MRC Centre for Developmental Neurobiology‘. Sie wurde 2010 zur Professorin für Molecular Neurobiology am King’s College ernannt, bevor sie ihrem Ruf in 2011 nach Berlin folgte. In ihrer Forschung beschäftigt sich Britta Eickholt mit Mechanismen der Signaltranduktion, die dynamische Prozesse des Zytoskelett in neuronalen Zellen regulieren.

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Pico Caroni ist seit 1995 Senior-Gruppenleiter am Friedrich Miescher Institute (FMI) for Biomedical Research und Professor für Neurobiologie am Biozentrum der Universität Basel. Er studierte Biochemie an der ETH Zürich und forschte anschließend über die Regeneration im Zentralnervensystem in der Arbeitsgruppe von Martin Schwab am Institut für Hirnforschung der Universität Zürich. Seit 1989 forscht er am FMI – zunächst als Junior-Gruppenleiter – über die Plastizität in definierten neuronalen Schaltkreisen und Systemen. Dabei interessieren ihn neben den Grundlagen von Lernen und Gedächtnis auch die Einflüsse von Genmutationen auf die Schaltkreise und die daraus resultierenden psychischen Störungen.

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Martin Oestreich ist seit 2011 Professor für Organische Chemie (Synthese & Katalyse) an der TU Berlin. Seine Berufung wurde durch eine Einstein-Professur der Einstein Stiftung Berlin unterstützt. Er studierte Chemie an den Universitäten Düsseldorf, Manchester und Marburg (1991–1996) und wurde an der Universität Münster promoviert (1996–1999). Nach einem Postdoktorat an der University of California at Irvine (1999–2001) habilitierte er sich an der Universität Freiburg (2001–2005). Von 2006 bis 2011 war Martin Oestreich Professor für Organische Chemie an der Universität Münster. Gastprofessuren führten ihn nach Cardiff (2005), Canberra (2010) und Kyoto (2018). Seine Forschungsinteressen reichen von homogener Katalyse mit Hauptgruppenelementen bis hin zur Aufklärung von Reaktionsmechanismen.

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Hartmut Michel studierte Biochemie an der Universität Tübingen und München und wurde 1977 an der Universität Würzburg promoviert. 1986 folgte seine Habilitation an der Universität München. Seit 1987 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt am Main und leitet dort die Abteilung für Molekulare Membranbiologie. Für die Aufklärung der dreidimensionalen Struktur des photosynthetischen Reaktionszentrums eines Purpurbakteriums erhielt er 1988 den Nobelpreis für Chemie – zusammen mit Johann Deisenhofer und Robert Huber.

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Carmen Buchrieser ist derzeit Professorin am Institut Pasteur, Paris, Frankreich. Sie promovierte an der Universität Salzburg, Österreich, und absolvierte Postdoc-Praktika an der Universität Madison, Wisconsin, USA, und am Institut Pasteur, Paris, Frankreich. Sie leitet eine Forschungsgruppe am Intitut Pasteur, die sich mit der bakteriellen Pathogenese beschäftigt. Ihr Hauptforschungsinteresse gilt dem Verständnis, wie Bakterien Krankheiten verursachen: Welche genetischen Faktoren verleihen bakterielle Virulenz, wie entwickeln sie sich, durch welche Mechanismen ermöglichen sie die Untergrabung von Wirtsfunktionen und ganz allgemein, wie entstehen menschliche Krankheitserreger. Ihr Team verwendet Legionellen als Modell, da sich diese Bakterien an der Schnittstelle zwischen einem Umweltbakterium (Parasit von Protozoen) und einem menschlichen Krankheitserreger (der sich in Alveolarmakrophagen repliziert) befinden.

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