20.05. – 19.09.2021
Donnerstag und Freitag, 13–19 Uhr
Samstag und Sonntag, 11–19 Uhr
Bitte buchen Sie Ihr Zeitfenster hier auf der Website. Für weitere Einlassmöglichkeiten beachten Sie bitte unser Hygienekonzept.
Der Zugang ist jeweils nur für eine Person plus Begleitung möglich.
Ein fluoreszierendes Bakterium (GFP) ist Protagonist der Installation „TEMPERATE“ von Susanne M. Winterling. In einem auf Körpertemperatur erwärmten Ausstellungsraum begegnen die Besucher*innen dem leuchtenden Mikroorganismus. Dieser trägt einen mit Medikamenten gefüllten Nanobackpack und bahnt sich, inszeniert wie in einem Videospiel, seinen Weg durch ein Gewebe.
Unter anderem inspiriert von bahnbrechender Forschung auf dem Gebiet der Biomedizintechnik, die seit einigen Jahren an der Entwicklung wirkstoffbeladener nanocarriers arbeitet, vollzieht Winterling einen radikalen Perspektivwechsel auf Kleinstorganismen. Diese mit bloßem Auge nicht erkennbaren Entitäten sind die Stars von „TEMPERATE“: Vielfach vergrößert, die Besucher*innen überragend, wandert das Bakterium über zwei Projektionswände und komplementiert den naturwissenschaftlichen Blick, der, basierend auf mikroskopischen Aufnahmen, in anderen Werken der Ausstellung anklingt.
Wie bereits in früheren Werken wie etwa „Planetary Loop of Gravitation“ (2018), in dem Winterling den Ausstellungsraum mit pulsierenden, 3D-animierten Nachbildungen von im Meer beheimateten Einzellern, sogenannten Dinoflagellaten, bevölkerte, soll auch mit „TEMPERATE“ ein Bildsystem geschaffen werden, das die Beziehung von Mensch und Mikroorganismus neu auslotet. Die Künstlerin betrachtet die Produktion eines solchen Systems als Grundvoraussetzung dafür, einen nicht-anthropozentrischen Blick auf Natur und Umwelt zu fördern und für das komplexe, fruchtbare und produktive Verhältnis, das zwischen beiden Lebensformen besteht, zu sensibilisieren.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Bioingenieurin und Professorin für Reaktionsfähige Biomedizinische Systeme der ETH Zürich, Simone Schürle, sowie deren Team bestehend aus Daphne Asgeirsson, Tinotenda Gwisai, Simone Hersberger, Nima Mirkhani, Anna Scheeder, Thuy Trinh Nguyen und Thomas Valentin. Weiterhin gilt der Dank der Künstlerin Bjørnar Sporsheim und dem Department of Clinical and Molecular Medicine, Cellular & Molecular Imaging Core Facility der Norwegian University of Science and Technology (NTNU).
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Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei