29.10.2013, Berlin | Schließen sich Religion und Urbanität nicht gegenseitig aus? Diese Grundannahme der Stadtforschung ist nicht mehr haltbar. Das zeigen alle Erkenntnisse, die das internationale Projekt GLOBAL PRAYERS. Erlösung und Befreiung in der Stadt gewonnen hat: Neue religiöse Gemeinschaften verändern urbane Topographien und treten als wirtschaftliche und politische Akteure auf. Vom 14. bis 16. November 2013 findet im Haus der Kulturen der Welt der öffentliche Global Prayers Congress statt, der von der Videoinstallation „Speaking in tongues“ des niederländischen Künstlers Aernout Mik eröffnet wird.
In den Favelas von Rio de Janeiro engagieren sich evangelikale Gemeinden in der Drogenprävention. In Beirut übernehmen islamische Einrichtungen den Wiederaufbau der kriegszerstörten Stadt. In Berlin lassen sich christliche Gemeinden in Kinos, Cafés und anderen säkularen Räumen nieder. Diese neuen, global vernetzten Bewegungen sind bislang selten untersucht worden, sie werden oftmals ignoriert oder skandalisiert. Während der Global Prayers-Thementage beleuchten internationale Wissenschaftler und Künstler in Gesprächen, Vorträgen, Film- und Rauminstallationen die Zusammenhänge zwischen urbaner Entwicklung und sakralen Praktiken, zwischen den Versprechen spiritueller Erlösung und sozialer Befreiung.
Am 15. November um 22 Uhr findet die Lecture Peformance „O Syria“ von Paola Yacoub und Joseph Rustom statt, die sich mit Bildern und Videos beschäftigt, die täglich von verschiedenen Kriegsparteien in Syrien im Netz veröffentlicht werden.
Aktuelle Ergebnisse der künstlerischen und wissenschaftlichen Recherche können im Internet unter www.globalprayers.info eingesehen werden.
Zum Kongress ist bei Lars Müller Publishers der Band „Global Prayers: Manifestations of the Religious in the City“ erschienen.
Im Rahmen von The Global Prayers Congress findet die Fachtagung On Research II. Reflections on research methodologies statt. Die Tagung wird von der Schering Stiftung als herausragendes Beispiel interdisziplinärer Forschung von Künstlern und Wissenschaftlern bereits zum zweiten Mal gefördert. Eine Teilnahme ist nur auf Einladung möglich.
Eröffnung: 14. November 2013
19 Uhr Aernout Mik: „Speaking in Tongues“, Videoarbeit mit Lars Eidinger u.a.
20 Uhr Gespräch: „Speculative Staging.“ Mit Aernout Mik, Martijin Oosterbaan, Stefan Heidenreich, Sabeth Buchmann
Eintritt frei
Kongress: 15. und 16. November 2013
Mehr Informationen zum Programm und zu Eintrittspreisen finden Sie hier.
Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin
Weitere Informationen erhalten Sie bei der Schering Stiftung unter 030-20 62 29 60 sowie unter http://globalprayers.info/index.php
Foto:
Beitrag teilenUnter den Linden 32-34
10117 Berlin
Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de
Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei