20.10.2003, 17–19 Uhr
Eduardo Kac, Medienkünstler und Theoretiker, bewegt sich mit seinen aktuellen Projekten an der Schnittstelle zwischen Kunst und Genetik. So stellt er u.a. mit „GFP Bunny“, einem transgenen, grün fluoreszierenden Kaninchen eine neue Kunstform zur Debatte: Transgene Kunst, sagt er, beruhe auf dem Prinzip der Gentechnologie, das es ermögliche, ein natürliches oder synthetisches Gen in einen Organismus zu überführen, um einzigartige Lebewesen zu erschaffen.
Dies aber habe mit großer Vorsicht zu geschehen und in Kenntnis der komplexen Probleme, die sich daraus ergeben, vor allem aber mit der Verpflichtung, dem so geschaffenen Leben Respekt, Aufzucht und Liebe angedeihen zu lassen. Mit der Erschaffung transgener Tiere will Kac die kulturellen Auswirkungen dieser Technologie in das gesellschaftliche Bewusstsein überführen.
In seinen Arbeiten untersucht Kac die philosophischen und politischen Dimensionen von Kommunikationsprozessen. In den achtziger Jahren errang er als Pionier der Holopoesie und der Telepräsenz-Kunst internationale Anerkennung, in den neunziger Jahren schuf Kac die neuen Kategorien der Biotelematik (Kunst, bei der ein biologischer Prozess intrinsisch mit einer computerbasierten Telekommunikationsarbeit verbunden wird) und der transgenen Kunst. Er arbeitet mit elektronischen Medien und Photonentechnik, wobei sich der Bogen von Telepräsenz, Holographie, Computer, Video, Robotertechnik und Internet bis zu biologischen Systemen (Tiere, Pflanzen, Bakterien und organische Gewebe) spannt. Geboren 1962 in Rio de Janeiro, lebt und arbeitet Eduardo Kac in Chicago. Er ist Assistant Professor of Art and Technology am Art and Technology Department des Art Institute of Chicago.
Termin: 20. Oktober 2003, 17:00 Uhr
Ort: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Leibniz-Saal, Markgrafenstraße 38, Berlin-Mitte
Begrüßung: Prof. Günter Stock, Mitglied des Vorstandes der Schering AG, Berlin
Einführung: Prof. Horst Bredekamp, Seminar für Kunstgeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin
Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de
Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei