15.06. – 17.06.2023, 18 Uhr
Das interdisziplinäre Festival „Performing Exiles“, das von Matthias Lilienthal in Beratung mit dem Performancekünstler Rabih Mroué kuratiert wird, befragt den Begriff des Exils vor dem Hintergrund ständiger globaler Veränderungen und multipler Migrationsbewegungen. War Berlin noch im letzten Jahrhundert ein Ort, aus dem Menschen emigrieren mussten, ist die Stadt heute selbst Ort der Exilierten geworden. Für die meisten Künstler*innen ist dies jedoch kein Exil, aus dem sie nicht an den Ort der Herkunft zurückkehren können, sie bewegen sich sogar häufig zwischen Ländern und Kontinenten.
Das Festivalprogramm präsentiert gegenwärtige Positionen zur aktuellen Lage im Libanon, Iran und in der Ukraine und zeigt deutlich, dass sich Situationen und Gründe von Exil nicht einfach zusammenfassen und vergleichen lassen. „Performing Exiles“ möchte vielmehr Forum für in Berlin lebende Künstler*innen sein, Szenen und Perspektiven zusammenbringen und nimmt die Verantwortung von (Berliner) Kulturinstitutionen gegenüber exilierten Künstler*innen dieser Stadt in den Blick. Das Festival versteht sich auch als strukturelle Initiative und verbindet sich mit internationalen Positionen.
Neben zwei von den Berliner Festspielen produzierten Uraufführungen von in Berlin lebenden Künstler*innen werden weitere Performances – u.a. „Hartaqāt“ von Lina Majadalanie und Rabih Mroué –, Theaterstücke, Vorträge, Konzerte sowie die in Kooperation mit Ashkal Alwan, Beirut, organisierte dreiwöchige „School for Dissident Friendship“ präsentiert, welche aufstrebende Künstler*innen aus Berlin, dem Libanon, Jordanien und Ägypten vernetzt und ihnen Expertise, Zeit und Raum zur Weiterentwicklung eigener Arbeiten bietet.
Rabih Mroué wurde 2020 mit dem Preis für künstlerische Forschung der Schering Stiftung ausgezeichnet.
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin
Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de
Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei