Virusinfektionen stellen noch immer eine der Hauptbedrohungen für die menschliche Gesundheit dar. Mit Impfungen lassen sich einige wenige ausgewählte Infektionen bekämpfen, aber es mangelt nach wie vor an Therapien für die überwiegende Mehrheit von Viruserkrankungen. Ein Mittel wie Antibiotika, das gegen eine breite Spanne unterschiedlicher Bakterien wirkt, gibt es bei Viren nicht. Dennoch kämpft unser Immunsystem geschickt gegen Virusinfektionen. Autophagie, ein Zellprozess, der Viruskomponenten zerstört, ist ein wesentlicher Teil unserer Immunabwehr. Allerdings können Viren diese Abwehrmechanismen umgehen und so den Wirt infizieren. Verstärkt man Autophagie, sollte dies folglich auch unsere eigene antivirale Immunabwehr gegen eine große Auswahl an Viren verbessern.
Mit Unterstützung durch den „Young Investigator Fund for Innovative Research Ideas“ der Schering Stiftung und der Fritz Thyssen Stiftung von 2018 bis 2019 sowie des Sonderforschungsbereichs 1279 „Erforschung des menschlichen Peptidoms“ an der Universität Ulm will der Nachwuchswissenschaftler Dr. Konstantin Sparrer von der Universität Ulm die im menschlichen Körper natürlich vorkommenden Peptide, die die antivirale Autophagie fördern, identifizieren. Diese Peptide sind die Grundlage für die zukünftige Entwicklung effektiver, breit wirksamer antiviraler Medikamente. Da die Autophagie auch bei neurodegenerativen und Krebserkrankungen eine Rolle spielt, wird erwartet, dass sich die Erkenntnisse aus Dr. Sparrers Projekt auch auf diese Krankheiten anwenden lassen. Das Projekt wird in der Abteilung für molekulate Virologie am Universitätsklinikum Ulm durchgeführt.
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