Die Arbeit „Solitary semi-social mapping FK5 159 by a solo Nephila senegalensis – 5 weeks, a sextet of Cyrtophora citricola – 4 weeks“, 2019 des argentinischen, in Berlin lebenden Künstlers Tomás Saraceno ist der jüngste Neuzugang in der Sammlung Schering Stiftung, die als Dauerleihgabe im Berliner Kupferstichkabinett beheimatet ist.
Grundlage der Zeichnung ist ein von zwei verschiedenen, halbsozial lebenden Spinnenarten gemeinsam gewebtes Netz, in dem sich verschiedene Webtechniken in ästhetisch und architektonisch einzigartiger Weise miteinander verbinden. Saracenos hybride Spinnennetze sind künstlerisch wie wissenschaftlich eine Innovation. So vermochte es der Künstler im Jahr 2009 erstmals in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Biolog*innen und Ingenieur*innen ein dreidimensionales Spinnennetz abzubilden und zu rekonstruieren. Seither beherbergt sein Studio ein so genanntes „Spider Lab“, das die weltweit größte Sammlung dreidimensionaler Spinnennetze vereint und das Verhaltensbiolog*innen und Materialwissenschaftler*innen zu gemeinsamen Forschungsprojekten mit dem Künstler motiviert. Saracenos Zeichnungen aus Spinnenseide sind nicht nur ästhetisch interessante Konstruktionen, sondern werfen auch komplexe Fragestellungen zum Verhältnis von Zeichnung und Skulptur sowie menschlicher und nicht-menschlicher Co-Produktion auf.
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin
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Email: info@scheringstiftung.de
Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei