Mit der Gestalt, die die Zukunft und unsere Gesellschaft einmal annehmen werden, beschäftigt sich sowohl die Wissenschaft als auch die Kunst. „The Next Society“ ist daher der Name eines Lehrstuhls, der den Wissenschaften im Kontext einer Kunsthochschule gewidmet ist. Der Lehrstuhl wurde im Sommersemester 2015 am Institut Kunst der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel eingerichtet. Er wird mit Gastwissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen besetzt, die sich und ihre Forschung vorstellen und gemeinsam mit den Kunststudierenden zu den jeweiligen Themenkomplexen arbeiten. Als erster Gast konnte Kristina Buch, Biologin und Künstlerin aus Düsseldorf, gewonnen werden. In ihrem Seminar, welches an jeweils zwei Tagen im April und im Juni 2015 stattfindet, geht sie Fragen zum Thema „Einzigartigkeit“ nach.
Ziel des neuen Lehrstuhls ist es, unterschiedliche Vorstellungen von Forschung, das unterschiedliche Verständnis von Form, Entwicklung und Ursache in den Wissenschaften und den Künsten zueinander in Beziehung zu setzen und die funktionale Trennung der Disziplinen aufzuheben. Das Programm strebt eine Annäherung an wissenschaftliche Fragestellungen und Ideen innerhalb des Bereichs der Künste an und möchte eine kontinuierliche Beziehung zwischen den Künsten und den Wissenschaften aufbauen. Denn die Forschungsdiskussionen über Emotionen und das Gehirn, über die Bedeutung der Genetik für die Erinnerung, über die Ursprünge des Kosmos – sie alle betreffen nicht nur Wissenschaftler sondern auch Künstler. Um die Ziele des Programms zu erreichen und den Austausch von Wissenschaft und Kunst zu intensivieren, werden im Rahmen des Lehrstuhls Seminare, Days-with-a-Scientist, Tage der Wissenschaft und eine öffentliche Vortragsreihe angeboten.
„Die Zusammenarbeit zwischen Künstlern, Ingenieuren und Wissenschaftlern hat eine lange Tradition; und am Institut Kunst in Basel – hier und heute – wollen wir diese Geschichte wieder aufleben lassen. Wir wollen uns mit Zeit, Materie, Leben, Information, Position, Ausstellung und Darstellung, Struktur, Wirklichkeit, Erfahrung, Lust, Bewusstsein, Intelligenz, Sinnlichkeit und vielem anderen mehr auseinandersetzen und uns diesen Fragen stellen. Wir wollen einen Boden bereiten, von dem aus zwei Gemeinschaften – die der KünstlerInnen und die der WissenschaftlerInnnen – Fragen entwickeln und Fragestellungen ausarbeiten können, die für die Zukunft des Wissens von Bedeutung sind. Es geht um die Schaffung eines Umfelds, welches das Experiment mit der Spekulation ermöglicht“, erläutert Chus Martinez, Leiterin des Kunstinstituts Basel, die Hintergründe für die Etablierung des neuen Lehrstuhls.
Die Schering Stiftung ermöglicht die Einrichtung der Professur „The Next Society“ in der Überzeugung, dass Grenzen zwischen den Disziplinen sowohl künstlerische als auch wissenschaftliche Forschung behindern. In der Neugierde auf das Andere, mit offenem Blick über die eigene Disziplin hinaus, kann etwas Neues entstehen. Mit „The Next Society“ entstehen neue Kommunikations- und Lehrformen, die das Potenzial haben, als Vorbild für andere Kunsthochschulen zu dienen.
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin
Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de
Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei