03.06. – 20.09.2016
Donnerstag, 02. Juni 2016, 19–21 Uhr
Donnerstag bis Sonntag 12–18 Uhr
Weitere Informationen: http://www.schinkelpavillon.de
Die Überwindung des menschlichen Körpers durch die Arbeit an künstlichem Gedächtnis und künstlicher Intelligenz ist eine Thematik, die Goshka Macuga in ihrer Doppel-Ausstellung im Schinkel Pavillon verhandelt. Die zweiteilige Ausstellung eröffnet am 2. Juni 2016, 19 Uhr, mit „Now this, is this the end… the end of the beginning or the beginning of the end? (part 1)“ mit einer Laufzeit von vier Wochen, während part 2 ab Juli bis zur Berlin Art Week im September 2016 zu sehen sein wird.
Die polnische Künstlerin Goshka Macuga hat eigens für den Schinkel Pavillon eine Reihe neuer Arbeiten entwickelt, die den architektonischen, historischen und institutionellen Raum aufgreift und die Überschneidung von menschlicher Existenz/Entwicklung, Technik, Wissensvermittlung, Robotik und Zeit zum Gegenstand bringt. Die Installation „International Institute of Intellectual Co-operation“ – eine Gruppe skulpturaler Nachbildungen von Köpfen von Theoretikern, die in einem Konversationscluster durch Metallstäbe in Bezug zum oktagonalen Grundriss des Schinkel Pavillons raumgreifend angeordnet sind – repräsentieren Gedanken und Reden von etwa sechzig historischen sowie zeitgenössischen Personen, die sich mit Situationen des Endes oder des Übergangs beschäftigen. Das Format der symbolischen Rede wird in part 2 durch das gesprochene Wort eines Androiden in Opposition gestellt. „To the Son of Man Who Ate the Scroll“ ist ein in Japan von Hiroshi Ishiguro entwickelter Roboter, der – u. a. in Bezug zu den in part 1 zitierten Autoren – Fragen über die menschliche Existenz, Endlichkeit und Neuerfindung formuliert und diese in Rückbezug zu Politik, Poesie, Liebe, Hass und Zerstörung rhetorisch zur Disposition stellt.
Des Weiteren ist im Untergeschoss des Schinkel-Pavillons die Installation „Before the Beginning and After the End“ zu sehen, für die Goshka Macuga mit dem Wissenschaftler Patrick Tresset kooperiert hat. Sie zeigt Zeichnungen eines von Tresset entwickelten Roboters, welche die Künstlerin durch Artefakte und Skulpturen – als Relikte menschlicher Entwicklung und in Gegenüberstellung zur robotischen Aufzeichnungstechnik – erweitert hat.
Goshka Macuga, geboren 1967 in Warschau, zählt zu den herausragenden GegenwartskünstlerInnen und lebt und arbeitet in London. In Deutschland wurde sie vor allem durch ihre Webteppiche „Of what is, that it is; of what is not, that it is not“ (zwei wandfüllende Historiographien) auf der documenta bekannt. Ihre neue Arbeit im Schinkel-Pavillon weist Querverbindungen zur Geometrie, Mathematik, Archäologie und Ethnologie auf, weshalb die Schering Stiftung die Ausstellung fördert. Zeitgleich hat Macuga Ausstellungen im New Museum, New York (noch bis 26. Juni 2016) sowie in der Prada-Foundation, Mailand (noch bis 19. Juni 2016).
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin
Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de
Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei