17.02.2006, 18–20 Uhr
Im Auftrag der Berliner Akademie der Künste und des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft wurde das erste Werkverzeichnis sämtlicher in verschiedenen Sammlungen bewahrter Zeichnungen Johann Gottfried Schadows durch die Kunsthistorikerinnen Sibylle Badstübner-Gröger, Claudia Czok und Jutta von Simson erarbeitet. Das dreibändige Werk, von Rüdiger Becksmann herausgegeben, wird am 17. Februar 2006 mit einem „Kleinen Schadow-Fest“ in der Akademie der Künste erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Der 1764 in Berlin geborene Johann Gottfried Schadow beginnt bereits mit fünfzehn Jahren eine Bildhauerlehre in der königlichen Bildhauerwerkstatt unter der Leitung von Jan Pieter Antoon Tassaert und besucht gleichzeitig die Kunstakademie. Eine ausgedehnte Studienreise führt ihn für zwei Jahre nach Rom, wo er die Antike studiert und Kontakte zu bedeutenden Künstlern, u.a. Antonio Canova, pflegt. Nach seiner Rückkehr nach Berlin tritt er 1788 die Nachfolge von Tassaert an und wird Leiter der Hofbildhauerwerkstatt. In dieser Zeit arbeitet er eng mit Carl Gotthold Langhans (Direktor des Oberhofbauamtes) zusammen. Ab 1815 bis zu seinem Tode 1850 ist Schadow Direktor der Akademie der Künste in Berlin.
Er favorisiert eine naturalistisch/realistische Darstellung, die im Gegensatz zu der bis dahin favorisierten, aus der Antike stammenden idealisierenden Darstellung steht. Kritisiert wird er dafür von so bekannten Zeitgenossen wie Goethe und Schlegel. Friedrich Wilhelm III. untersagt gar die Aufstellung einer der bekanntesten Skulpturen Schadows, der Prinzessinnengruppe „Luise und Friederike“ (1795/97), wegen der allzu naturalistischen Darstellung seiner Frau.
1830 verleiht ihm die Berliner Philosophische Fakultät die Ehrendoktorwürde. Ab 1836 muss sich Schadow wegen eines Augenleidens auf das Zeichnen beschränken.
Zu den großen Werken Schadows zählen die Quadriga auf dem Brandenburger Tor, das Reiterstandbild Blüchers und das anrührende Grabmal des als Kind verstorbenen Grafen Alexander von der Mark.
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