26.03.2011, 22–23:30 Uhr
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website der Berliner Festspiele.
Die Schnelligkeit und Menge der Datenflüsse ist die Herausforderung unseres digitalen Zeitalters. Der international mit Preisen ausgezeichnete japanische Künstler und Komponist Ryoji Ikeda setzt sich in seinen Arbeiten mit dieser Thematik auseinander. In seiner Performance “datamatics [ver.2.0]”, die am 26. März 2011, 22 Uhr im trafo im Rahmen von MaerzMusik aufgeführt wird, erforscht er die Wahrnehmung der unsichtbaren Vielstofflichkeit des Datenflusses, der unsere Welt durchdringt. Als Quelle für Klänge und Visualisierungen seines durchkomponierten Werkes dienen reine Daten, die Ikeda minimalistisch, aber eindrucksstark dreidimensional umsetzt. Der Klang steht als Sinnesempfindung im Zentrum.
Ryoji Ikeda konzentriert seine Arbeit auf die kleinsten Partikel der elektronischen Töne und Pulse sowie auf das Wesen des Klanges selbst. Musik, Zeit und Raum werden mit Hilfe mathematischer Methoden geformt. Ikeda lotet die Grenzen der digitalen Technik bis aufs Äußerste aus und entwirft einen Soundtrack, der die bildliche Darstellung durch minutiöse Schichtung von Schallkomponenten reflektiert und dabei gewaltige und offenbar unbegrenzte akustische Räume freisetzt. Die technische Dynamik des Stücks “datamatics [ver.2.0]” – wie seine extrem schnelle Bildfrequenz und variable Bit-Fülle – fordern und erkunden die Grenzbereiche unserer Auffassungskraft. Das trafo (das ehemalige Heizkraftwerk Mitte) wird dabei als Ort der Aufführung den Eindruck unterstützen und ein ganz besonders intensives Raumerlebnis möglich machen. Die riesige, entkernte Industriehalle an der Köpenicker Straße ist eigens für die Präsentation von Ikedas Komposition ausgesucht worden und wird im Rahmen des Festivals MaerzMusik der Berliner Festspiele erstmalig als Ort für Performance und Musik der Öffentlichkeit vorgestellt.
Der in Paris lebende Künstler Ryoji Ikeda wurde 2001 mit dem Preis der Ars Electronica Golden Nica in der Kategorie Digital Music ausgezeichnet und 2009 mit einer großen Einzelausstellung im Museum of Contemporary Art Tokyo geehrt. Seine Arbeit „data.tron [8K enhanced version]“ war bis 2010 im Ars Electronica Center in Linz zu erleben. Hier begegneten die Besucher auf acht Projektionsflächen einem ganz und gar mit Daten angefüllten Raum.
Die Schering Stiftung fördert die Performance “datamatics [ver.2.0]” von Ryoji Ikeda im trafo, um die Vielseitigkeit seiner künstlerischen Arbeit sowie die herausragende Qualität seines grafischen wie kompositorischen Werkes einem größeren Publikum in Deutschland bekannt zu machen. In der Verknüpfung von Musik und Bildender Kunst sowie der Analyse von Klang und Frequenzen steht sein Werk exemplarisch für artistic research, die von der Schering Stiftung maßgeblich gefördert wird.
Deutsche Erstaufführung
Ryoji Ikeda: Konzept/Regie/Komposition
Shohei Matsukawa, Daisuke Tsunoda, Tomonaga Tokuyama, Norimichi Hirakawa: Computergrafik/Programmierung
Bitte beachten Sie folgenden Hinweis:
Der Künstler setzt während der Performance vorübergehend Stroboskop-Licht ein. Wegen hoher Lautstärke stehen Gehörschutzstöpsel zur Verfügung. Die Teilnahme an der Veranstaltung erfolgt auf eigene Gefahr.
Eine Produktion von Forma. Auftragswerk von AV Festival 06, ZeroOne San Jose & ISEA 2006. Koproduktion von Les Spectacles Vivants, Centre Pompidou und YCAM. Mit Unterstützung von Recombinant Media Labs. In Zusammenarbeit mit TRAFO | Kraftwerk Mitte.
Abbildungen: datamatics von Ryoji Ikeda, Fotos: Ryuichi Maruo
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin
Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de
Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei