25.11.2016 – 15.01.2017
Donnerstag, 24. November 2016, 19–21 Uhr
Donnerstag bis Montag, 13–19 Uhr
Einlass und Performances
Ab 13 bis 18.30 Uhr jeweils zur halben und vollen Stunde
Vier automatisierte Flugdrohnen formen die Klanginstallation „TETRAKTYS“ des in Berlin lebenden Künstlers Jens Brand, die eigens für den Projektraum der Schering Stiftung entwickelt wurde. „TETRAKTYS“ nimmt Bezug auf die Sphärenmusik, die auf der in der Antike entwickelten Vorstellung beruht, dass durch die Bewegungen von Himmelskörpern Töne entstehen, die einen harmonischen Zusammenklang bilden.
Die pythagoreische Sphärenharmonie und die aus ihr hervorgegangenen Ideen der „Musica Mundana“ (Boethius) und „Harmonice mundi“ (Johannes Kepler) dienten einst als universelles Erklärungsmodell für die Ordnung des Kosmos. Der Gedanke einer auf einfachen Zahlenverhältnissen basierenden Welt und die Vorstellung der Einheit von Kunst und Wissenschaft faszinierten bis weit in die Neuzeit hinein.
„TETRAKTYS“ spielt auf hintergründig-ironische Weise mit diesen Deutungszusammenhängen. Brands klingendes Sphärenmodell wird mithilfe eines Instrumentariums erzeugt, das normalerweise in ganz anderen Kontexten eingesetzt wird. Die Flugdrohnen, die im Raum die Eckpunkte eines virtuellen Tetraeders bilden, fungieren als Klangerzeuger eines mechanischen Himmelsmodells. Ihre einfachen, auf Quintenbeziehungen basierenden Akkordstrukturen bilden changierende Klangflächen aus, die als klingende „Sphären“ die sich ständig verändernden räumlichen Konstellationen der „Himmelskörper“ begleiten.
„TETRAKTYS“ ist Teil einer Reihe von Jens Brands Experimenten mit „Weltmaschinen“ – künstlerischen wie wissenschaftlichen Modellen, die dem Zweck dienen, Aspekte der Wirklichkeit zu hinterfragen bzw. kosmologische Phänomene zu erklären. Apparate und Installationen wie der „G-Player“ (2004), die „Kleine Weltmaschine“ (2011) oder „Raumarbeit II“ (2013) versteht Brand als eigenständige Metaphern über die Aneignung von Raum durch Klang bzw. von Klang durch dessen räumlichen Kontext. Auch die Installation „TETRAKTYS“ untersucht dieses Spannungsfeld und greift dabei weit in die Geschichte von Kunst und Wissenschaft zurück.
„TETRAKTYS“ findet im Rahmen der singuhr — projekte Reihe „resonating spaces“ statt, einer Veranstaltungsserie, die das Thema „Raum und Klang“ aus unterschiedlichen künstlerischen Perspektiven untersucht. Zugleich ist die Ausstellung ein Satellitenprojekt der Gruppenausstellung „entre límites / zwischen grenzen“ von singuhr — projekte im Kunstraum Kreuzberg / Bethanien (26.11.16–15.01.17, Mariannenplatz 2, täglich 11–20 Uhr geöffnet) mit neuen Klanginstallationen von insgesamt zehn mexikanischen und deutschen Künstlern.
Die Ausstellung/Veranstaltung wird in Kooperation mit folgenden Partnern realisiert:
Veranstaltet von singuhr e.V. in der Reihe „resonating spaces“ in Kooperation mit der Schering Stiftung. Im Rahmen von „entre límites / zwischen grenzen“ – ein Ausstellungs- und Residenzprojekt von singuhr — projekte, Berlin, und Goethe-Institut Mexiko anlässlich des Mexikojahrs in Deutschland. Gefördert durch die Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten.
Unter den Linden 32-34
10117 Berlin
Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de
Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei