Schering Stiftung

Projekt 

Vorbereitung des Tauchgangs am Tanganjikasee (Tansania)

Vorbereitung des Tauchgangs am Tanganjikasee (Tansania)
Foto: Anja Wegner

Tabita und Yussef nach dem Tauchgang am Tanganjikasee (Tansania)

Tabita und Yussef nach dem Tauchgang am Tanganjikasee (Tansania)
Foto: Anja Wegner

Common Ground

Tabita Rezaire, Yussef Agbo-Ola & Anja Wegner, Alex Jordan

Common Ground

Tabita Rezaire, Yussef Agbo-Ola & Anja Wegner, Alex Jordan

Termin:

2021 – 2024

Das Projekt lief von 2021 – 2024.


Das Projekt „Common Ground“, initiiert von der Schering Stiftung im Jahr 2021, zielt darauf ab, Wissenschaftseinrichtung mit einem Interesse an transdisziplinärer Auseinandersetzung zu unterstützen. Das Ergebnis soll in ein in der Stiftung gezeigtes Ausstellungsvorhaben münden.

Dr. Alex Jordan, der am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz eine unabhängige Forschungsgruppe leitet, und Anja Wegner, Doktorandin am selben Institut, konzentrieren sich in ihrer Forschung auf das Sozialverhalten von Fischen. Ihre Arbeit erforscht den Raum zwischen Menschen und Tieren im aquatischen Ökosystem und beschäftigt sich mit den Aspekten gemeinsamer Ästhetik, Mitgestaltung und Architektur. In ihrer ökologischen Praxis und Forschung streben sie eine mehr-als-menschliche Perspektive an und setzen sich für die Einbeziehung künstlerischer Ansätze ein, um den traditionell quantitativen Ansatz der Verhaltensökologie zu erweitern.

Als künstlerischer Kooperationspartner wurden die Medien- und Installationskünstlerin Tabita Rezaire sowie der Künstler und Architekt Yussef Agbo-Ola gewonnen. Rezaire ist bekannt für ihre Auseinandersetzung mit dem Ozean als Schauplatz kolonialer und neokolonialer Machtstrukturen, unter anderem in ihrem Werk Deep Down Tidal (2017).
Yussef Agbo-Ola, Gründer von Studio Olaniyi, erforscht in seiner Arbeit künstlerische, architektonische und anthropologische Fragestellungen durch die Schaffung experimentelle Räume, wie Pavillons, die unsere Perzeption von Ökosystemen und geologischen Zusammenhängen neu ausrichten.

In Zusammenarbeit entwerfen sie eine Installation, die ab dem 25. April 2024 im Ausstellungsraum der Schering Stiftung präsentiert wird. Sie basiert auf ihrer gemeinsamen Forschungsreise auf die Insel Sansibar an der Küste Tansanias sowie zum Tanganjikasee im Landesinneren, wo sie die einheimische Wasserfauna, darunter Fische, Korallen und Mikroorganismen, studierten. Die Ausstellung Omi Libations ehrt Yemoja, die Yoruba-Orisha der Ozeane und der darin lebenden Wesen.

Ergänzend dazu findet am 1. Juni 2024 ein Symposium in der Floating University Berlin statt.

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Mediathek

Galerie — 01.06.2024

Symposium

OMI | Oceans of Multispecies Interconnections

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Galerie — 24.04.2024

Eröffnung

Tabita Rezaire [Amakaba] x Yussef Agbo-Ola [Olaniyi Studio] Omi Libations

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Zitat der Wissenschaftler*innen 

"Die Faszination, die Orte wie der Tanganjikasee, als einer der ältesten Seen der Erde, oder der Ozean und die Korallenriffe ausüben, geht über eine quantitative Beschreibung hinaus und kann durch Installationen dargestellt werden, die ihre Ehrwürdigkeit und Heiligkeit wertschätzen und zum Ausdruck bringen."

Anja Wegner & Alex Jordan

Symposium OMI – Oceans of Multispecies Interconnections 

Omi Libations 

Symposium — 01.06.2024

Das eintägige Symposium OMI – Oceans of Multispecies Interconnections versammelt Künstler*innen, Kurator*innen und Wissenschaftler*innen zu Diskussionen über die vielfältigen Beziehungen zum Wasser.

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Ausstellung — 25.04. – 07.07.2024

Omi: Yemoja Temple - die Ausstellung von Tabita Rezaire x Yussef Agbo-Ola widmet sich der Yoruba-Muttergottheit der Gewässer.

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Projektpartner*innen 

Tabita Rezaire

Künstlerin

Tabita Rezaire wird endlos als Heilerin wiedergeboren. Kunst nutzt sie als Mittel, um in Arbeiten, die sich verschiedenen, miteinander verketteten Problematiken und Fragen annehmen, Verbindungslinien zwischen organischen, elektronischen, spirituellen und wissenschaftlichen Phänomenen aufzuspüren. Diese imaginiert und präsentiert sie als Heilungstechnologien. Rezaire navigiert durch das digitale und körperliche Gedächtnis sowie das Vermächtnis und Gedächtnis der Ahnen. Sie setzt sich mit mystischen Konzepten und wissenschaftlichen Fragestellungen auseinander, um seit der Kolonialzeit existierende Misstände, die bis heute die Körper-Geist-Seele Matrix unserer Gesellschaften in ein Ungleichgewicht versetzen, aufzuzeigen. In Rezaires Arbeiten vereinen sich Technologie, Forschung und Spiritualität. Diese Kombination bildet einen fruchtbaren Boden für Visionen von Ganzheitlichkeit und Emanzipation von Konventionen und Denkweisen. Durch künstlerische Arbeiten wie Videoarbeiten und Installationen, durch Heilkreise und die verantwortungsvolle Pflege von Körper und Geist, was auch die Bewirtschaftung von Land einschließt, möchte sie mit ihrer Praxis die Gemeinschaft stärken und Fähigkeit zum Wir fördern.

Die Künstlerin lebt in der Nähe von Cayenne in Französisch-Guyana. Dort hat sie AMAKABA geschaffen, einen Lebens- und Erfahrungsraum. Dieser Ort vereint die Kraft der Erde (durch den Anbau von Kakao), die Pflege des Körpers (durch Doula / Geburtsbegleitung und Yoga) und die Erkundung des Sternenhimmels sowie des Universums, um dem Bemühen um kollektive Heilung in den Wäldern des Amazonas eine Form zu geben.

Rezaires Werk wurde international in renommierten Kunstinstitutionen wie dem Centre Pompidou, dem Palais de Tokyo, dem Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris; dem Museu de Arte de Sao Paulo (MASP), den Serpentine Galleries, dem Institute of Contemporary Art, dem Victoria and Albert Museum, der Tate Modern, dem Museum of Modern Art, dem New Museum, dem Museum of Contemporary African Diasporan Arts (MoCADA), dem Gropius Bau und auf internationalen Biennalen in Sydney, Shanghai, Guangzhou, Kochi, Athen, Helsinki, Busan und Berlin ausgestellt. Tabita Rezaire wird von der Goodman Gallery in Johannesburg, Südafrika vertreten.

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Yussef Agbo-Ola ist Architekt, Künstler und Gründer von Studio Olaniyi. Er lebt in London und im Amazonasgebiet von Französisch-Guayana.
In seiner Praxis behandelt er künstlerische, architektonische und anthropologische Fragestellungen, indem er experimentelle Räume, beispielsweise Pavillons, schafft, die unsere Wahrnehmung von Ökosystemen und geologischen Beziehungen neu ausrichten. Jenseits der Gestaltung solcher Räume umfasst seine künstlerische Praxis auch Fotografie, Performance, Klang und Text.
Agbo-Ola studierte in London zunächst Bildende Kunst an der University of the Arts und danach Architektur am Royal Collage of Art. Er hat Kunst- und Architekturprojekte für Institutionen, darunter die Vereinten Nationen, realisiert. Seine Arbeiten wurden in namhaften Institutionen ausgestellt und im Rahmen renommierter Großausstellungen gezeigt, unter anderem im Institute of Contemporary Art in London, in den Serpentine Galleries, auf der Sharjah Architekturtriennale in den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Architekturbiennale in Venedig, im Palais de Tokyo in Paris und im Tai Kwun Arts Center in Hongkong.
Darüber hinaus ist Agbo-Ola als Dozent an der Columbia University Graduate School of Architecture, Planning and Preservation in New York tätig. Dort leitet er das experimentelle Designstudio der Fakultät für Advanced Architectural Design.

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Alex Jordan leitet eine unabhängige Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie und forscht in Meeren, Seen und Wäldern, die Tieren als Lebens- und Entwicklungsraum dienen. Indem er die Tiere in ihrem natürlichen Umfeld beobachtet, will er Einblicke in ihre subjektiven Erfahrungen gewinnen und an eingefahrenen Ansichten zu tierischem Bewusstsein und darüber, wie Tiere die Welt erfahren und wahrnehmen, rütteln. Sein Forschungsinteresse gilt der Frage, wo unser menschliches Verständnis für andere Organismen an seine Grenzen stößt, sowie den Regeln und Kriterien, mit denen wir nichtmenschliche Erfahrungen beurteilen. Durch die Erforschung des Soziallebens, der ästhetischen Vorlieben und subjektiven Erfahrungen von Wassertieren will seine Forschungsgruppe eine Verstehensbrücke zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Erfahrungswelten schlagen. Auch wenn der Schwerpunkt klar auf der wissenschaftlichen Forschung liegt, engagieren sich Jordan und sein Team auch häufig an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft und kooperieren mit Künstler*innen, Architekt*innen und Philosoph*innen.

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Anja Wegner ist transdiziplinäre Forscherin und Meereskundepädagogin. Aktuell ist sie Fellow am Rachel Carson Center der LMU München und schließt ihre Doktorarbeit am Behavioural Evolution Lab des Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie mit einer Studie über das Sozialverhalten von Riffbarschen und künstlichen ab. Ihr Projekt an der Schnittstelle von Ökologie, Kunst und Architektur hat zum Ziel, in Zusammenarbeit mit Künstler*innen, Architekt*innen und Designer*innen eine Praxis des Co-Designs mit Meeresfischen zu etablieren. Beim Forschungstauchen sammelt sie Daten und stellt Beobachtungen zum Zweck quantitativer Verhaltensanalysen an. Indem sie ihre Forschungsergebnisse mit den Perspektiven und Methoden anderer Disziplinen kombiniert, möchte Anja zum einen mehr über die Fische erfahren und zum anderen eine speziesübergreifende Verwandtschaft mit den von ihr beobachteten Tieren herstellen. Ihr Ansatz ermöglicht es ihr, über ihre Forschungsarbeiten und -prozesse zu reflektieren und diese im Rahmen der Multispecies Studies einzuordnen.

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Schering Stiftung

Unter den Linden 32-34
10117 Berlin

Telefon: +49.30.20 62 29 62
Email: info@scheringstiftung.de

Öffnungszeiten
Projektraum

Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei

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