Dr. Maja Köhn vom European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg erhält den Friedmund Neumann Preis 2014 für ihre herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Phosphataseforschung und ihren interdisziplinären Ansatz, der chemische und biologische Grundlagenforschung im Hinblick auf medizinisch relevante Fragestellungen miteinander verknüpft.
Einer der wesentlichen Forschungsziele von Dr. Köhn (Jg. 1975) ist es, chemische Werkzeuge basierend auf Interaktionspartnern von Phosphatasen zu entwickeln, um die Funktion von Phosphatasen in der Grundlagenforschung und als potenziellen Ansatzpunkt für Arzneimittelentwicklung zu untersuchen. Die Werkzeuge werden mittels der Synthese von Peptiden, Phosphoinositiden und kleinen Molekülen hergestellt. Die chemischen Modulatoren sind allesamt im Hinblick darauf entwickelt, innerhalb einer Zelle verlässlich aktiv zu sein. Weiterhin sollen die Moleküle Biologen für Grundlagenforschung leicht zur Verfügung stehen, beispielsweise durch kommerzielle Peptidsynthese, was im Design der Peptid-basierten Modulatoren berücksichtigt wird. Besonders die kleinen Moleküle können auch als Ausgangspunkte für die Arzneimittelentwicklung dienen. Ein weiteres wesentliches Forschungsziel von Dr. Köhn ist die Untersuchung von bestimmten Phosphatasen zur Aufklärung ihrer molekularen Mechanismen, da das Verständnis dieser Mechanismen wichtig für eine therapeutische Nutzbarkeit dieser Enzyme ist. Für diesen Teil ihrer Forschung wendet Dr. Köhn ein breites Methodenspektrum aus der Biochemie und der molekularen Zellbiologie an. Dr. Köhn’s Gruppe besteht etwa zu 50% aus Chemikern und zu 50% aus Biologen, und ist daher ein herausragendes Beispiel für interdisziplinäre Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften. Langfristig ist das Ziel von Frau Dr. Köhn, das Phosphatasen als therapeutische Zielproteine in der Klinik zur Behandlung von Krankheiten wie Krebs und Diabetes genutzt werden.
Feierliche Verleihung des Ernst Schering Preis 2014 und Friedmund Neumann Preis 2014
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