Den Schering Preis für die beste Promotion im Fach Chemie an Berlins Universitäten erhält Dr. Moritz Malischewski für seine Arbeit „Reaktionen perfluorierter und permethylierter Verbindungen mit starken Oxidationsmitteln“, welche er an der FU Berlin bei Prof. Dr. Konrad Seppelt abgelegt hat.
Moritz Malischewski, geboren 1989 in Berlin, studierte Chemie im Bachelor- und Masterstudiengang an der FU Berlin. Er fertigte seine mit summa cum laude bewertete Dissertation mit dem Titel „Reaktionen perfluorierter und permethylierter Verbindungen mit starken Oxidationsmitteln“ in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Konrad Seppelt an. Im Herbst 2017 wurde er als einer von drei Preisträgern mit dem Reaxys PhD Prize ausgezeichnet. Seit August 2017 ist Malischewski Postdoktorand an der Université Pierre et Marie Curie in Paris in der Arbeitsgruppe „Edifices PolyMétalliques (E-POM)“ bei Prof. Anna Proust/Dr. Valérie Marvaud.
Redoxreaktionen sind Elektronenübertragungsreaktionen, bei denen die Reaktionspartner Elektronen aufnehmen bzw. abgeben. Dabei treten Änderungen der molekularen Struktur auf, die durch Röntgenbeugung am Einkristall nachgewiesen werden können. Im Rahmen dieser Dissertation wurden Reaktionen sehr starker Oxidationsmittel mit unterschiedlichen Verbindungsklassen (perfluorierten Borclustern, permethylierten Metallocenen und Hexamethylbenzol) in anorganischen Lösungsmitteln wie wasserfreiem Fluorwasserstoff oder flüssigem Schwefeldioxid untersucht, deren Handhabung mit großen experimentellen Schwierigkeiten verbunden ist. Die dabei erhaltenen außergewöhnlichen Verbindungen weisen teilweise ungewöhnliche Reaktivitäten, Strukturen und Bindungsverhältnisse auf.
Im Rahmen der Dissertation konnte gezeigt werden, dass Metallocene (auch bekannt als Sandwichverbindungen), überraschenderweise unter „brutalen“ Oxidations-bedingungen sowie unter Verwendung von Supersäuren als Lösungsmittel selektiv zu Metallocen-Dikationen oxidiert werden können. Die Ergebnisse zum Decamethylferrocen-Dikation wurden 2016 in der Zeitschrift Science veröffentlicht.
Außerdem gelang die strukturelle Charakterisierung des Hexamethylbenzol-Dikations C6(CH3)62+ (erschienen 2017 in Angew. Chem.). Im Gegensatz zu unzähligen Verbindungen die Benzolringe (planarer Sechsring) enthalten, weist das Hexamethylbenzol-Dikation die Struktur eine Pyramide mit fünfeckiger Grundfläche sowie ein sechsfach koordiniertes Kohlenstoffatom auf.
10.11.2017, 16–19 Uhr
Schering Preis 2016 und Bohlmann Vorlesung 2017
Technische Universität Berlin
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