29.10.2010, 16–18 Uhr
Am 29. Oktober 2010 findet in der Technischen Universität Berlin die Bohlmann-Vorlesung 2010 statt. Die Vorlesung wird in diesem Jahr die Nobelpreisträgerin Professor Ada E. Yonath zum Thema „The amazing ribosome, its tiny enemies and hints of its origin” halten.
Die 1939 in Jerusalem geborene Yonath studierte zwischen 1959 und 1964 Chemie und Biochemie an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Im Jahr 1968 promovierte sie am Weizmann-Institut für Wissenschaften in Rehovot/Israel auf dem Gebiet der Röntgenkristallographie. Bis 1970 war sie als Postdoktorandin am Mellon Institute und am Massachusetts Institute of Technology tätig. Nachdem sie 1970 ans Weizmann-Institut zurückkehrte, wechselte sie 1974 in den Fachbereich Strukturchemie. Yonath, die bereits von 1979 bis 1983 als Gastprofessorin am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin-Dahlem forschte, kehrte 1986 nach Deutschland zurück und leitete bis 2004 eine Max-Planck-Arbeitsgruppe zur Strukturaufklärung von Ribosomen durch Synchrotronstrahlung in Hamburg. Seit 1988 ist sie Professorin für Strukturbiologie und seit 1989 zugleich die Direktorin des Kimmelmann Center for Biomolecular Assemblies am Weizmann-Institut.
Ada Yonaths wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt in der sogenannten Strukturbiologie und ihre Arbeiten im Bereich der Strukturaufklärung von Ribosomen durch Röntgenstrukturanalyse ermöglichten es, die Funktion von Ribosomen auf atomarer Ebene zu verstehen. Die Entschlüsselung der Ribosomenstruktur und die Frage, wie verschiedene Antibiotika an die Ribosomen von Bakterien anbinden und diese blockieren wurden in der Folge zu Grundlagen für die gezielte Entwicklung neuer Antibiotika.
Ada Yonath hat für ihre wissenschaftlichen Leistungen zahlreiche Auszeichnungen und Ehrendoktorwürden erhalten. Im Jahr 2009 wurde sie – als vierte Frau in der Geschichte des Preises – zusammen mit Prof. Venkatraman Ramakrishnan aus Cambridge und Prof. Thomas Steitz von der Yale-Universität mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.
Die Schering Stiftung fördert die Vorlesung, um die internationale Vernetzung von Wissenschaftlern zu stärken und renommierte Fachexperten als Vorbilder für den wissenschaftlichen Nachwuchs sichtbar zu machen. Darüber hinaus ermöglicht die Vorlesung einer breiten interessierten Öffentlichkeit die Teilhabe an neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Im Anschluss an die Vorlesung wird der von der Schering Stiftung geförderte Schering Preis 2009 für hervorragende Dissertationen im Fach Chemie an Dr. Matthias Karg verliehen.
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Donnerstag bis Freitag: 13-19 Uhr
Samstag und Sonntag: 11-19 Uhr
Eintritt frei