Schering Stiftung

Preisträger*in 

Prof. Dr. Franz-Ulrich Hartl - Ernst Schering Preisverleihung 2016

Prof. Dr. Franz-Ulrich Hartl - Ernst Schering Preisverleihung 2016
Foto: Andreas Mueller

Prof. Dr. Franz-Ulrich Hartl - Ernst Schering Preisträger 2016 im Labor

Prof. Dr. Franz-Ulrich Hartl - Ernst Schering Preisträger 2016 im Labor

Prof. Dr. Franz-Ulrich Hartl - Ernst Schering Preisträger 2016 im Labor

Prof. Dr. Franz-Ulrich Hartl - Ernst Schering Preisträger 2016 im Labor

Franz-Ulrich Hartl

Ernst Schering Preis 2016

Franz-Ulrich Hartl

Ernst Schering Preis 2016


Proteine übernehmen vielfältige essenzielle Aufgaben in allen Zellen unseres Körpers. Doch um ihre biologische Funktion ausüben zu können, müssen sich die kettenartigen Moleküle erst zu komplexen, dreidimensionalen Strukturen falten. Zunächst wurde angenommen, dass dieser Prozess spontan abläuft. Erst die Arbeiten von Prof. Dr. Franz-Ulrich Hartl, Direktor der Abteilung Zelluläre Biochemie am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried, machten klar, dass die Proteinfaltung in der Zelle durch Helfermoleküle vermittelt wird.

Diese Helfermoleküle werden Chaperone genannt. Der Name ist abgeleitet aus dem französischen Wort für „Anstandsdame“, denn diese Moleküle sorgen dafür, dass sich Proteine richtig verhalten, also richtig falten. Falsch gefaltete Proteine können sich zu Klumpen zusammenlagern, die für die Zelle und den Organismus gefährlich werden. Bei verschiedenen neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimerdemenz und Chorea Huntington sammeln sich solche Aggregate an. Die Erkenntnis, dass altersbedingten Krankheiten eine falsche Proteinfaltung zu Grunde liegt, bietet die Chance auf neuartige Therapieansätze. In seiner aktuellen Forschung widmet sich Professor Hartl im besonderen Maße diesen Therapieansätzen.

Für seine herausragenden Forschungsarbeiten zur Rolle der Chaperone bei der Proteinfaltung in der lebenden Zelle zeichnet die Schering Stiftung Prof. Dr. Franz-Ulrich Hartl mit dem Ernst Schering Preis 2016 aus.

Professor Hartl wurde für den Ernst Schering Preis 2016 von Prof. Dr. Helmut Sies (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf), Prof. Dr. Wolfgang Baumeister (MPI für Biochemie in Martinsried) und Prof. Dr. Nikolaus Pfanner (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) nominiert. Professor Sies, der auf der Preisverleihung die Laudatio halten wird, sagt über Hartls Arbeit: „Franz-Ulrich Hartls herausragende Forschungsleistung verdient höchste Anerkennung. Sie verbindet grundlegende neue Erkenntnisse über die Homöostase korrekt gefalteter Proteine mit neuen Perspektiven zu Entstehung und Verlauf neurodegenerativer Erkrankungen, die zu innovativen Therapieansätzen führen können.“

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Begleitveranstaltungen 

Schülervortrag

23.09.2016, 10–11:30 Uhr
Proteinfaltung in der Zelle

Schulfarm Insel Scharfenberg, Berlin-Tegel (nicht öffentlich)

Fachvortrag

23.09.2016, 14–15 Uhr
Molecular Chaperones: Their Role in Protein Folding and Neurodegenerative Disease

Freie Universität Berlin | Vorlesungssaal Anorganische Chemie (H101)
Fabeckstr. 34-36 | 14195 Berlin

Laudatio 

„Franz-Ulrich Hartls herausragende Forschungsleistung verdient höchste Anerkennung. Sie verbindet grundlegende neue Erkenntnisse über die Homöostase korrekt gefalteter Proteine mit neuen Perspektiven zu Entstehung und Verlauf neurodegenerativer Erkrankungen, die zu innovativen Therapieansätzen führen können.“

09.2016, Professor Sies

Mediathek

Video — 26.09.2016

Ulrich Hartl und seine Forschung im Portrait

September 2016

Zum Video
Galerie — 26.09.2016

Festveranstaltung

Feierliche Verleihung des Ernst Schering Preis 2016 und Friedmund Neumann Preis 2016

Zu den Bildern

Preisverleihung 2016 

Öffentliche Vorlesung über Molekulare Chaperone 

Preisverleihung — 26.09.2016

Am 26. September 2016 um 18:30 Uhr werden die beiden renommierten Wissenschaftspreise an Franz-Ulrich Hartl und Barbara Treutlein überreicht.

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Vortrag — 23.09.2016

Der Ernst Schering Preisträger 2016, Franz-Ulrich Hartl spricht über seine Forschungergebnisse und aktuelle Forschungsansätze.

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Downloads 

Presseinformation

Ulrich Hartl

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Jury 

Constance Scharff erforscht jenes Gen, das Lebewesen den Spracherwerb ermöglicht. Die studierte Biologin erhielt 1991 an der Rockefeller University in New York ihren Ph.D.-Abschluss mit einer Arbeit über die Neurobiologie des Gesangslernens bei Singvögeln. Das Postdoc-Programm legte die Verhaltensbiologin in Frankreich am Collège de France in Paris ab; sie erforschte dort die Entwicklung von Geschlechterunterschieden im Gehirn von Hennen und Hähnen. Zurück in New York wurde sie 1994 Assistenzprofessorin an der Rockefeller University und beschäftigte sich mit der Entstehung von neuen Nervenzellen im erwachsenen Gehirn. Im Jahr 2001 wurde Scharff an das Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik berufen, 2005 auf eine Professur für Verhaltensbiologie an die Freie Universität. Seit 2008 ist sie Vizepräsidentin der Deutschen Zoologischen Gesellschaft und seit 2012 Mitglied der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.

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Carl-Henrik Heldin ist seit 1992 Professor für Molekulare Zellbiologie an der Universität Uppsala, Schweden. Von 1986 bis 2017 war er Direktor des Ludwig Institute for Cancer Research in Uppsala. Professor Heldin ist Vorsitzender der Nobelstiftung, des Science for Life Laboratory sowie der European Molecular Biology Organization. Sein Forschungsinteresse gilt den Mechanismen der Signalübertragung durch Wachstumsregulationsfaktoren sowie ihre Normalfunktion und Rolle bei Erkrankungen. Ein wichtiges Ziel ist die Erforschung des möglichen klinischen Nutzens von Signaltransduktionsantagonisten.

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Stefan Kaufmann ist Gründungsdirektor und Direktor der Abteilung für Immunologie des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie in Berlin sowie Professor für Mikrobiologie und Immunologie am Charité Universitätsklinikum Berlin. Er studierte Biologie an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, wo er mit summa cum laude promovierte. Die Habilitation im Fach Immunologie und Mikrobiologie folgte 1981 an der Freien Universität Berlin. Von 1987 bis 1991 war er Professor für medizinische Mikrobiologie und Immunologie und von 1991 bis 1998 Ordinarius für Immunologie an der Universität Ulm.

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Hartmut Michel studierte Biochemie an der Universität Tübingen und München und wurde 1977 an der Universität Würzburg promoviert. 1986 folgte seine Habilitation an der Universität München. Seit 1987 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt am Main und leitet dort die Abteilung für Molekulare Membranbiologie. Für die Aufklärung der dreidimensionalen Struktur des photosynthetischen Reaktionszentrums eines Purpurbakteriums erhielt er 1988 den Nobelpreis für Chemie – zusammen mit Johann Deisenhofer und Robert Huber.

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Günter Stock ist ein deutscher Physiologe. Von 1980 bis 1983 war Professor für Vegetative Physiologie an der Universität Heidelberg. Anschließend war er bis 2005 in der Schering AG tätig, von 1989 bis 2005 als Mitglied des Vorstandes der Schering AG, wo er für die Unternehmensfunktion Forschung und Entwicklung zuständig war. Von 2006 bis 2015 war Günter Stock Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, von 2008 bis 2015 Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. Seit April 2012 ist er Präsident der All European Academies (ALLEA) und seit Oktober 2015 Vorstandsvorsitzender der Einstein-Stiftung Berlin.

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Fiona Doetsch untersucht Stammzellen im Gehirn von erwachsenen Säugetieren. Die Aufklärung der molekularen und zellulären Wege sowie deren Steuerung ermöglicht Einblicke in die Reparaturprozesse des Gehirns.

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Bernard Meunier ist emeritierter Forschungsdirektor am Laboratoire de Chimie de Coordination du CNRS, Toulouse, sowie Distinguished Professor am Institut für Chemie der Guangdong University of Technology, Guangzhou, VR China (seit 2012). Er war Inhaber des Liliane-Bettencourt-Lehrstuhls für technologische Innovation am Collège de France, Paris (2014–2015), Präsident der Französischen Akademie der Wissenschaften (2015–2016) und Präsident des CNRS (2004–2006). Sein Hauptinteresse im Bereich der bioanorganischen und medizinischen Chemie gilt dem Design und der Entwicklung von Hybridmolekülen zur Antimalaria- bzw. Antischistosomiasis-Therapie sowie neuer Kupferchelatbildner als potenzielle therapeutische Wirkstoffe zur Bekämpfung von Alzheimer.

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